Thomas Engst

Es ist kein Geheimnis, den Wildkräutern geht es nicht gut. Jeder der mit offenen Augen durch unsere Kulturlandschaft geht oder fährt kann es sehen. Die heutigen Felder der Landwirte gehen meist bis an den Rand der Straße oder des Weges. Lässt man den Blick über die Äcker streifen, so sieht man…ja was eigentlich? Eine Ansammlung von einheitlicher Monokultur. Alles was den Ertrag bringt wird gespritzt und gedopt. Alles was den Ertrag mindert wird gespritzt und gedopt.  Wer jetzt an Radsport denkt ist leider falsch, hier geht es um knallharte Marktwirtschaft. Trotz Subventionen geht die Landwirtschaft am Stock.

Man setzt auf leistungssteigernde Mittel und chemische Waffen um alle “Unkräuter” zu bekämpfen. Dabei bringen gerade diese WIldkräuter Leben und Nahrung auf das Feld. Niemand kann die Schönheit blühender Mohnblumen im Weizenfeld bestreiten. Ackerwildkräuter  bieten Nahrung und Vielfalt.

Der neueste “Clou” der Bauern, oder Agraringenieure, ist ein Besprühen mit Round-Up kurz vor der Ernte. Man macht es zum Beispiel bei Kartoffeln um das Kartoffelkraut abzutöten, damit es sich nicht in der Erntemaschine verfängt. Bei der Getreideernte soll es ein gleichzeitiges “Reifen” erzielen, damit der Landwirt nur einmal über die Fläche rollen muss. Kurt vor der Ernte mit Round-Up besprüht, und der Verbraucher weiß es nicht und verzehrt das Ganze.

Es gibt Maßnahmen zur Förderung von artenreichen Äckern, Ackerrand- und Blühstreifen sind nur zwei davon.  All das wird auf der Website des Programms “100 Äcker für die Vielfalt” schön zusammengefasst und erklärt.

Ein schottischer Landwirt erklärte mir mal auf meine Frage hin, warum sein Feld so bunt aussieht, er wird auch mit chemischen “Waffen” von der Landwirtschaft nicht reich, daher kann er auch “öklogisch” anbauen. Dieser Geist fehlt mir etwas in Deutschland. Nun kann man meinen, Schottland ist ein kleineres Land mit weniger Einwohnern aber im Grunde hat er recht.

In diesem Sinne…

P.S.: Mir ist bewusst, dass nicht alle Landwirte solche Übeltäter sind.