Thomas Engst
Quelle: wikipedia

Immer wieder  verschwinden Tiere von der Bildfläche. Es geschieht nahezu täglich, dass Arten aussterben. Meist handelt es sich um so kleine Lebewesen, deren Verschwinden wir gar nicht bemerken. Ab und an trifft es aber auch größere Exemplare, wie die Wandertaube.
Heute vor 100 Jahren, am 1.9.1914 um 12:45 Uhr starb die letzte ihrer Art im Zoo von Cincinnati, im US Bundesstaat Ohio. Der 29 jährige Vogel, benannt nach der Frau des ersten US-Präsidenten, wurde durch ihren Tod zum ersten Symbol für das menschengemachte Artensterben. Bereits 1900 war die letzte freilebende Wandertaube getötet wurden und sämtliche Zuchtprogramme in diversen Zoos scheiterten auf ganzer Linie.
Waren zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch 5 Milliarden Tiere existent, verzeichnete man wenige Jahrzehnte später nur noch einen Bruchteil dessen. Grund für die Bejagung war vor allem ihr schmackhaftes Preis, welches obendrein noch zu einem sehr geringen Preis verkauft werden konnte. Mittels der damals neu aufkommenden Telegrafentechnik konnte man die Standorte der Brutplätze sehr einfach und schnell weitergeben. Per Eisenbahn gingen die Eier dann zu den Konsumenten. Wenn es ums Töten geht ist der Mensch im Allgemeinen und er Ami im Besondern sehr erfinderisch. Mit brennendem Schwefel, Netzen und Gewehren rückte man der Taube zu Leibe.  Nun planen Wissenschaftler allerdings eine Auferstehung der Wandertaube. Mit Hilfe von Erbgut aus ausgestopften Vögeln sollen Klone gezüchtet werden. Austragen soll diese Tiere dann eine passende Taubenart. Ein Problem scheint aber auch durch moderne Technik unlösbar. Ihr natürlicher Lebensraum, die weiten Laubwälder im Osten der USA sind weitestgehend verschwunden.
Wie dem auch sei, diese Thematik weist mal wieder auf die akute Thematik des Artensterbens hin. Noch nie war das Thema so brisant wie heute. Nach wie vor ist die Hauptursache der Mensch mit seiner nahezu parasitären Ausbreitung. Logischerweise hat es schon immer ein Artensterben gegeben, bspw. im Zuge von Naturkatastrophen aber seit dem 17. Jahrhundert ist der Mensch zu dem größten Big Player in dieser Sache geworden.