Thomas Engst

WildschweinEin Gespenst geht auf der Insel um. Es ist das Wildschwein. So oder ähnlich könnte man die aktuelle Situation am besten beschreiben. Ein Beitrag im Blog des WWF hat mir heute Morgen doch direkt ein Lächeln auf das schlaftrunkene Gesicht gezaubert. Im Vereinigten Königreich gibt es wieder Wildschweine. Unerhört möchte man meinen. Immerhin gab es das die letzten 400 Jahre nicht. Bedingt durch die Insellage ist es für einmal ausgerottete Tiere (und Pflanzen) außerordentlich schwierig, aus eigener Kraft wieder auf die Insel zu kommen. Nun gab es aber seit 1998 ein paar gewiefte Schwarzkittel, die sich aus Zuchtstationen den Weg in die Freiheit gbahnt haben. Zusätzlich kommen leider auch ein paar illegale Aussetzungen. Da es ja in Großbritannien recht schön ist, hat sich über die Jahre eine stabile, lebensfähige Population entwickeln können. Genaus diese hat nun eine besorgniserregende Anzahl erreicht. So schreibt der Telegraph: “Sie sind 50 Stundenkilometer schnell, haben rasiermesserscharfe Hauer, sie leben in einem Wald in deiner Nähe und jetzt fangen sie an Menschen anzugreifen.”. Wer so eine Presse hat braucht keine Feinde. Als abschreckendes Beispiel muss Deutschland herhalten. Hier wird auf die Situation in Großstädten , besonders Berlin, angezielt. Zu allem Überdruß gabe es nun auch bei einem Zusammenstoß mit einem dWildschwein den ersten Verkehrstoten. Die Gemüter sind erhitzt. Auch ist man sich auf rechtlicher Ebene nicht einig. Darf man sie abschießen? Sind sie (noch) einheimisch oder schon invasiv? Aktuell ist die offizielle Bezeichnung “ehemalige einheimische Art”. Meines Wissens nach ist diese Bezeichnung ein Unikat. Der Guardian bringt es sehr schön auf den Punkt:  „Wir wollten sie hier, weil sie früher hierher gehörten. Wir wollen sie nicht, weil sie stören und sich schweinisch benehmen. Wir mögen sie, weil sie charmant sind und gut schmecken. Wir mögen sie nicht weil sie unordentlich sind. Wir würden gerne ein Foto von ihnen machen, aber wir mögen sie lieber tot.“ Im Prinzip geht es den Britten wie uns allen in den westlichen Industrieländern. Wir haben es einfach verlernt mit der Natur zu leben (Quelle: WWF-Blog).