Thomas Engst
Eine Familienfeierlichkeit führte mich in den Süden Deutschlands, einer von mir bisher vernachlässigten Gegend. Die Gelegenheit nutzend, schaute ich mal beim größten zusammenhängenden Quellgebiet Bayerns vorbei. Dem Benninger Ried. Zwischen Memmingen und Benningen gelegen, kann das Moor bequem zu Fuß erreicht werden und bietet im Sommer zahlreiche Schätze. Einer davon ist der Tarant, eine Pflanze von der ich zum ersten Mal gehört habe. Eine Schöne Entdeckung wartete allerdings bereits auf dem Weg ins Moor. In einem Feldgraben wuchsen Exemplare vom Flutenden Hahnenfuß (Ranunculus fluitans). Ich traute meinen Augen kaum ob diesen Schatzes. Für einen gebürtigen Erzgebirger wie mich ist das schon eine kleine aber feine Sensation.

Ranunculus fluitans, ein seltener Gast in unserer Landschaft
Nun aber zum Moor. Das Moor bildet, wie eingangs erwähnt, mit 22ha das größte zusammemhängende Quellgebiet Bayerns und bildet das wichtigste Wassereinzugsgebiet Schwabens. Wie fast alle Moore in Deutschlands litt auch dieses unter den Eingriffen des Menschen. Drainagen, Häuser- und Straßenbau bzw. Land- und Torfgewinnung forderten ihren Tribut und ließen das Moor schwinden. Durch diese Maßnahmen sank der Grundwasserhaushalt enorm, was negative Folgen für Flora und Fauna nach sich zog. 1996 wurde das Benninger Ried in ein Naturschutz-Großprojekt aufgenommen, Das Projekt hatte eine Optimierung des Wasserhaushaltes zum Ziel. Um das zu erreichen wurden Drainagen gezielt verlegt, diese ziehen das Wasser aus dem anliegenden Siedlungsgebiet ab und führen es dem Moor zu. Über ein modernes Verteilersystem wird es dann im Moorkörper verteilt und lässt den Wasserhaushalt ansteigen.  Weitere Maßnahmen dienen dem Schutz des geschützten Lebensräume laut FFH-Richtlinie und dem Erhalt diverser Rote Liste-Arten.

Blick in das Benninger Moor