Thomas Engst

Mein Berufsleben vergleiche ich ab und an scherzhaft mit dem eines klassischen Saisonarbeiters. Wenn im Frühjahr die ersten Sonnenstrahlen zaghaft Pflänzchen aus der Erde locken, geht’s wieder los. Dann wird botanisiert, kartiert und entdeckt. Für Interessenten werden Naturführungen zu diversen Themen gemacht und Schulklassen werden in “grünen Klassenzimmern” an den Naturschutz herangeführt. Aber leider dauert der Sommer nicht ewig.

Saisonende bringt neue Aufgaben

Die Idee zu diesem Beitrag kam mir diese Tage beim Kartieren diverser Trockenrasen im schönen Saaletal. Sieht man sich die Vegetation auf den Hängen an, so sieht es doch schon etwas trüber aus. Die bunten Arten sind größtenteils am Verwelken und nur verwegene Einzelkämpfer halten noch die Stellung. von den wertgebenden Arten wie Globularia punctata und Helianthemum canum sind lediglich Überreste zu finden. Ausdauernde Arten wie Erygium campestre oder diverse Malven sind natürlich noch vorhanden und blühen mitunter noch, aber das sind halt keine botanischen Highlights. Für mich ist das ein untrügliches Zeichen, dass sich mein Aufgabenbereich langsam aber sich nach “innen” verlegen wird. Bürokram und Datenauswertung. Die Arbeiten des Sommers werden mich also noch eine ganze Weile beschäftigen und auf Trab halten. Außerdem muss ja auch die bereits durchgeplante Saison 2018 vorbereitet werden. Wie dem auch sei, noch hat das Jahr ein paar warme Tage und die werden gut genutzt.

Trockenrasen im Saaletal in Sachsen-Anhalt.