Thomas Engst

Bei der morgendlichen Lektüre diverser Zeitungen fiel mir ein Artikel der Zeit ins Auge.  Thematisiert wird die Menge an Abfall bzw. Müll den Deutschland Jahr für Jahr produziert und entlarvt so ganz nebenbei einen Mythos. In der Umweltszene kann man regelmäßig von den nachhaltigen Wirtschaftsweisen Deutschlands lesen. Laut einer relativ aktuellen Studie spielen wir in der Liga der nachhaltigsten Industriestaaten ganz vorne mit.  Laut einer international angelegten Umfrage der Bertelsmann-Stiftung kam die BRD auf Platz sechs von 34 OECD-Mitgliedsstaaten (Platz 1 geht an Schweden, Platz 36 an Mexico). Während Deutschland in den Kategorien “Soziale Sicherheit” und “Innere Sicherheit” sagt wo der Hammer hängt, gibt es auch Bereiche mit deutlich Luft nach oben. Wie kann es anders sein? Es ist der Umweltschutz.  Zweck des ganzen? Ende September sollen im Zuge eines UN-Gipfel die Nachhaltigkeitsziele verabschiedet werden, dafür vergleicht man nun die Studie anhand von 34 Kategorien.

Schauen wir uns mal die Zahlen der Studie an. So verursacht jeder Deutsche 614 Kilogramm Müll pro Jahr. Jährlich werden 18 Millionen Tonnen Nahrungsmittel entsorgt. Im Vergleich: Japan, ebenfalls ein hochmodernes Industrieland, bringt es hingegen auf gerade mal die Hälfte des Pro-Kopf-Abfalls der Deutschen. Ebenso ausbaufähig ist die Landwirtschaft im Lande. Pro Hektar (10000 m²) gelangen 94 Kilogramm Nitrate zu viel Nitrate in den Boden und schädigt damit die Böden. Und wenn wir einmal dabei sind, so ist die Lauft auch nicht das Gelbe vom Ei. Aufgrund zu hoher Feinstaubbelastung liegt Deutschland auf Platz 27 von 36. Von der Schädigung des Grundwasser und des damit einhergehenden Artenschwundes ganz zu schweigen. Leider werden auch die kommenden Nachhaltigkeitsziele nichts bringen außer einer finanziellen Mehrbelastung der Bürger. So lange wie keine unmittelbaren Konsequenzen entstehen ist der lieben Menschheit egal wie sie mit dem Planeten umgeht. Der ehemalige UN-Generalsekretär Kofi Annan sagt im Vorwort der Studie: “Diese Studie wird hoffentlich Reformdebatten über Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit in vielen Industriestaaten entfachen. Wir schulden dies unserem Planeten und seinen Menschen.” Hoffentlich behält er Recht (Quelle: Zeit.de).