Thomas Engst

 

Bei der morgendlichen Lektüre der Zeitung fiel mir heute ein Artikel besonders auf. Er befasste sich mit dem Kaufverhalten von Supermarktkunden. “Wahnsinn”, werdet ihr jetzt sagen aber klickt bitte noch nicht weg. Es hat wirklich mit dem Thema des Blogs zu tun.

Ein Mitarbeiter von REWE, der für den Einkauf des Gemüses für rund 3.300 Rewe-Märkte zuständig ist, sagt, dass 20 Prozent der Bio-Kartoffel vom Kunden ignoriert wird, weil sie von der gewohnten Norm abweichen und anders aussehen würde.

Diese geschmacklich einwandfreien Kartoffeln werden dann verfüttert (gerade so okay) oder wandern in Biogas-Anlagen (nicht mehr okay). Interessant ist die Tatsache, dass auf Hofverkäufen die “unförmigen” Kartoffeln, bspw. in Herzform etc., gekauft werden als bestünden sie aus Gold. Der Einzelhandel jedoch verschmäht diese.  Einen Versuch startet zur Zeit die EDEKA-Gruppe. Sie verkauft Kartoffeln mit kleinen optischen Mängeln zu günstigen Preisen. Damit möchte sie die Akzeptanz der Kunden ermitteln.

Generell klagen Landwirte über die rückläufige Beliebtheit des Erdapfels. Kartoffeln müssen gewaschen und geschält werden. Das kostet Zeit und die hat man ja bekanntlich heutzutage nicht mehr. “Viele junge Leute wollen lieber To-go Produkte, darauf müssen sich die Landwirte einstellen”, so ein Sprecher der Hochschule Ostwestfalen-Lippe.

Der Anteil der Bio-Kartoffeln liegt in Deutschland bei sagenhaften 5,7 Prozent. Ein Kilogramm Bio-Kartoffeln kostet derzeit 1,30 Euro gegenüber 80 Cent für konventionell erzeugte Kartoffeln. Aber im Endeffekt muss jeder für sich selber entscheiden was er zu sich nimmt. Ich für meinen Teil gehöre zu den rund 6 Prozent die Bio kaufen.

Eine Frage bleibt für mich jedoch, eine die ich mir schon immer stelle und wahrscheinlich nie begreifen werde. Warum sparen Menschen am Essen, kaufen sich aber Smartphones für mehr als 500 Euro? Sind die Prioritäten in unserer Zeit wirklich so verrückt?

 

In diesem Sinne…