Thomas Engst

Das die Schweiz etwas anders als die Anderen tickt ist hinlänglich bekannt. So auch in Sachen Güterverkehr. So hat die Schiene auch im ersten Halbjahr 2014 ihren Marktanteil weiter steigern können. Das resultierte in schwindenden Lastwagen die über die Alpen fuhren. Jedoch gilt dies nicht für den Brenner. Auf den ersten (und zweiten) Blick wirkt diese Entwicklung wie ein Segen für alle Beteiligten. Mensch und Natur entlang der Transitstraßen profitieren von der geringeren Belastung genauso wie, logischerweise, die Bahn. In nackten Zahlen ausgedrückt beansprucht die Schiene mittlerweile ca. 68% des gesamten Güterverkehrs durch die Alpen, so das Bundesamt für Verkehr. Anhand dieser Zahlen lässt sich wieder einmal beweisen, dass eine Umlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene möglich ist. Um diesen Trend weiter zu stärken plant und baut man schon fleißig an einer zweiten Röhre für den Gotthard-Tunnel. 2020 soll diese dann in Betrieb gehen und den Marktanteil der Bahn noch weiter nach oben schnellen lassen. Natürlich wird es auch da wieder Gegenstimmen geben aber es ist in meinen Augen zumindest ein guter Anfang. Skeptisch hingegen sind die Helvetier allerdings wenn es darum geht den Gotthard für den Autoverkehr zu erweitern. Durch solche Aktionen würden ein Rückverlagerung der Güter auf die Straße bewirken und damit gehen zusätzliche Schäden für Natur und Umwelt sowie von hochsensiblen Berggebieten einher. Bereits 1992 stimmte Volk Wilhelm Tells für eine Umlagerung von der Straße auf die Schiene. Aber auch in Deutschland war man schon einmal einen Schritt weiter. Zumindest in der ehemaligen und von vielen vermissten DDR gab es eine Richtlinie die besagte, dass Güterverkehr ab einer Strecke von 30 (oder 40?) Kilometern auf der Schiene zu erfolgen habe. Leider hat die heutige Bundesbahn dafür keinerlei Ressourcen mehr. Schade.