Thomas Engst

Der Umweltverband NABU hat die mangelhafte Umsetzung der Umweltstandards durch das Internationale Olympische Komitee bemängelt. Bereits vor 8 Jahren, 2006, hat sich das IOC dazu verpflichtet, bei der Auswahl eines neuen Austragungsortes auch Umwelt- und Naturschutzaspekte zu berücksichtigen. Damals hatten die Russen und das IOC noch hoch und heilig versprochen, Sotschi solle eine “grüne” Olympiade” werden, doch daraus wurde nichts. Alleine die Infrastruktur hat enormen Schaden angerichtet. Das IOC hat diese Schäden zwar erkannt und Umweltstandards festgelegt, die Umsetzung aber kaum überprüft.
Die Russen sind nun in der Pflicht diese Schäden zu kompensieren bzw. neue zu vermeiden.

Auf die Warnungen aus dem Jahre 2007, solche eine gigantische Veranstaltung im Raum Sotschi würde erhebliche ökologische Nachteile mit sich bringen, schlug man abwinkend aus. Der Kaukasus, besonders der Westen, ist ein wahres Ballungszentrum in Sachen Artenvielfalt und Lebensraum bedrohter Arten, bspw. das Bergwisent.

Einer der größten Kritikpunkte sind die Mülldeponien, die teilweise in unmittelbarer Nähe zum Nationalpark errichtet wurden. Von dem aufwendigen und wirklich sehr guten Abfallvermeidungs- und Entsorgungskonzept ist bis auf die Pläne nichts zu sehen. Ebenfalls in der Kritik stehen die riesigen Baukomplexe. Seit 2008 wurden Sportkomplexe an der Küste und im 40 Kilometer entfernten Krasnaja Poljana/Esto Sadok an der Grenze zum Weltnaturerbe Westkaukasus aus dem Boden gestampft. Die Straßen- und Schienenwege, welche die beiden Wettkampforte verbidnet, verläuft genau durch das Tal des des Flusses Mzymta, welcher Trinkwasserlieferant für die Bewohner Sotschis ist und direkt ins Schwarze Meer mündet. Die Folgen des Straßenbaus, wie Abholzung von Wäldern, Verschmutzung der Flüsse etc. hat wieder einmal ganz alleine die Natur zu tragen. Und wofür? Für 14 tage Ruhm des Menschen. 
Pfui teufel.
In diesem Sinne…