Thomas Engst

Manche Hobbies sind aus meiner Warte her schwer zu begreifen. Dazu zähle ich ausnahmsweise nicht das angstfreie Töpfern oder sonstige verwegene Aktivitäten, sondern die Jagd als Zeitvertreib. Viele Menschen verbringen ihre Freizeit damit, Tieren nachzustellen und diese zu erlegen. Dabei spielt hier weder Existenz noch reeller Bedarf eine Rolle. Vielmehr sind es Prestige und das eigene Selbstwertgefühl dieser bemitleidenden Kreaturen, die sie zu solch schändlichen Taten anspornen.

Jagdtrophäen sind rückständig und überholt

Blickt man auf die stark dezimierten Bestände der Wildtiere, so kommt man zu dem Schluss, dass die Jagd nach Trophäen bereits viel zu lange und zu intensiv stattfand. Gerade die Bestände Afrikas mussten das leidvoll erfahren. Obwohl sich die einzelnen Länder der Tatsache bewusst sind, unterscheiden sie sich doch ganz klar in ihrem Handeln. Während in Frankreich und den Niederlanden bereits erste Importverbote für Löwen und andere gefährdete Arten im Gesetz verankert sind, tut sich Deutschland noch schwer mit einer entsprechenden Regelung.

Deutschland spielt gemeinsam mit Spanien und den USA in der Oberliga beim Importieren von Jagdtrophäen bedrohter Arten. 9.638 Trophäen gefährdeter Tierarten wurden zwischen den Jahren 2004 und 2014 ins Land geholt. Darunter Bergzebras, Paviane, Leoparden, Schwarz- und Grizzlybären, Wölfe, Löwen, Elefanten und Wildkatzen. Allesamt stark gefährdete Arten.

Trophäen aus “nachhaltiger” Jagd unbedenklich?

Bisher verweist das Bundesamt für Naturschutz auf die “nachhaltige” Bejagung dieser Trophäen hin un sieht daher keinen Grund für ein Verbot. Allerdings entspricht dieser Umstand nicht immer den Tatsachen. Die Jagd auf Trophäen kann aber auch Geld in die Kassen der Herkunftsländer spülen. Nationalparks verdienen gutes Geld mit versteigerten Abschüssen auf alte oder kranke Tiere. Aber auch Schüsse zur Betäubung im Falle von tierärztlichen Untersuchungen finden reißenden Absatz (Quelle: NABU).