Thomas Engst

Das Thema Insektensterben ist doch noch nicht wieder in der Versenkung verschwunden. Da hatte ich letztens einen Falschen Eindruck. Gestern Abend stieß ich in meiner Twitter Timeline auf eine interessante weil ungewohnte Diskussion. Ein ebenfalls im Naturschutz engagierter User verlinkte einen Beitrag, der die These in den Raum stellt, dass der heutige Naturschutz eine Mitschuld an der Misere habe.

Naturschutz schuldig am Insektensterben?

Verfasst hat den Vortrag Werner Kunz der Uni Düsseldorf. Da ich den guten Mann leider nicht kenne und bei dem Vortrag an sich nicht dabei war, kann ich mir nur ein Bild dessen anhand der Folien machen.

Diese sind in meinen Augen etwas zwiespältig. Manchen seiner Thesen kann ich Recht geben. Der Naturschutz konzentriert sich zu sehr auf Schutzgebiete, gefährdete Arten und Prestigeobjekte.

Dies ist einerseits dem Einwerben von Geldern geschuldet, andererseits kommt es der öffentlichen Wahrnehmung nur so vor. Ebenfalls hat er recht, wenn es heißt, der Naturschutz pflegt manche Flächen kaputt.

Andernfalls macht er es sich aber auch sehr einfach indem er den modernen Naturschutz nur auf die Ausweisung von Schutzgebieten bezieht und die vielfältigen Arbeiten in der Landschaft unter den Tisch fallen lässt.

Ich möchte aber an dieser Stelle nicht so sehr in das Bewerten abdriften, vielmehr interessiert mich eure Meinung. Ist der Naturschutz in seiner aktuellen Form am Artensterben mitschuldig oder zumindest beteiligt?