Thomas Engst

BobcatEine traurige Nachricht aus dem Harz bestimmte heute meinen Montagmorgen. In der Nähe eines Sportplatzes im Ballenstedter Ortsteil Opperode hat ein Spaziergänger am Freitag einen geschossenen Luchs gefunden. Der Kadaver wurde für weitere Untersuchungen sichergestellt. Bei diesem Vorfall handelt es sich um den ersten seiner Art im Harz und darf nicht ignoriert werden.  Werden Luchse nun die neuen Wölfe wie es stellenweise schon behauptet wird? So weit würde ich aktull nicht gehen aber die Sorge ist berechtigt. Ebenso wie der Wolf handelt es sich beim Luchs um eine streng geschützte Art (FFH-Richtlinie) und unterstellt ihm damit europäischen Recht. Die genaue Anzahl an wildlebenden Luchsen im Harz ist leider unklar. Durch Zählungen via Fotofallen tummeln sich ca. 16 ausgewachsene Exemplare im Nationalpark Harz. Ob die anhaltende Kritik der Landwirte einen der ihren zu dieser Handlung getrieben hat, bleibt abzuwarten. Ich gehe aber mal davi aus, dass der Täter im Dunkel verschwinden wird.

Update vom 27. April 2016

Es gibt Neuigkeiten in den Ermittlungen zu dem geschossenen Luchs nahe Opperode. Die Nationalparkverwaltung hat inzwischen Strafanzeige erstattet und der WWF meldet sich mit einem klaren Statement aus Berlin. Um den Druck auf den Täter zu erhöhen, wird für sachdienliche Hinweise ein Kopfgeld eine Belohnung inHöhe von 25.000 € aus. Leider ist diese Art der Wilderei in Deutschland kein Einzelfall. Immer wieder verschwinden Wölfe, Luchse oder große Greifvögel. Meistens spurlos. Schaut man nur mal nach Bayern, so sind dort zwischen 2010 uns 2016 fünf Luchse geschossen wurden. Deutschland hat aber generell noch NAchholebedarf was den Kampf gegen Wilderei angeht. Bevor man mit erhobenem Zeigefinger nach Afrika zeigt, sollte man eben doch erst mal vor der eigenen Haustür den Dreck wegmachen.