Thomas Engst

Oftmals wird dem Naturschutz vorgeworfen, er nehme den Leuten die Natur weg und möchte den Bürger “aussperren”. Hin und wieder führen sich zwar manche Behördianer wie Provinzfürsten auf, aber im Großen und Ganzen ist das kein Ansinnen des heutigen Naturschutzes. Die Arten sind dort, wo die Menschen sind und diese haben ein Anrecht darauf, Natur zur erleben. Außerdem profitiert auch die Biodiversität von einer verträglichen Kombination aus Natur und Tourismus.

Internationaler Tag der Biodiversität 2017

Die Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V. kommt in ihrer neuesten Umfrage zu erstaunlichen Zahlen. Demnach suchen immer mehr Deutsche bei der Wahl des Urlaubsortes gezielt nach Naturerlebnisangeboten. Für knapp 55% der Deutschen ist dies ein ausschlaggebendes Kriteritum. Diese Reiselust kann man sich durchaus zu Nutze machen. Beispielsweise dann, wenn Erlöse daraus in Schutzmaßnahmen des Gebiets fließen. Aber auch die Sensibilisierung sowie die Wertschätzung der Leute für den jeweiligen Naturraum kann gesteigert werden. Und Wertschätzung braucht die Natur immer noch jede Menge. Einen großen Verdienst dahingehend hat die App “Beach Explorer“. Mit Hilfe dieser kostenlosen App der Schutzstation Wattenmeer e. V. können Gäste, Anwohner, Schutzgebietsbetreuer sowie Schulklassen an der Nordsee ihre Strandfunde (Tiere, Pflanzen, Steine, Gegenstände) per Smartphone fotografieren, auf ein Portal hochladen und identifizieren. User erfahren, ob sie eine Entdeckung gemacht haben und tragen so zur wachsenden Datenbank bei. Ende 2016 hatten rund 900 Personen 15.000 Funde gemeldet – fünf Arten konnten sogar in Deutschland erstmals nachgewiesen werden. Ein PokémonGO! mit Sinn wen man so möchte.  (Quelle: BMUB).