Thomas Engst

Wer sich über die Situation und Standorte einheimischer und neophytischer Pflanzen informieren möchte, schaut am besten in der Vegetationsdatenbank “VegetWeb” oder auf Floraweb nach.

Diese Datenbanken bekommen jetzt im Zuge der Veröffentlichung des neuen Verbreitungsatlas einen Neuanstrich. Aus “Vegetweb” wird ein nationales Informationssystem für Vegetationsdaten.

Quelle:BfN

Darin enthalten sind zeitliche und räumliche Informationen zum Vorkommen von Arten. Diese Infos und Beschreibungen geben zusammen mit einer ausführlichen Dokumentation umfassende Grundlagen zum Vorkommen, Artausstattung, Ausprägung und Verbreitung des Lebensraumes.

Die bisher nur regional oder lokal verfügbaren Daten werden in Zukunft in einem zentralen Portal zusammengefasst, in etwa so wie eine riesige Cloud-Sicherung, und bundesweit verfügbar gemacht.

Federführend bei diesem Projekt ist das Institut für Botanik und Landschaftsökologie der Universität Greifswald. Unterstützt wird es dabei von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (welche mir besonders am Herzen liegt).

Die Zielsetzungen für das Portal sind:

  • Daten zur Vegetation sollen effektiv sich- bzw. filterbar sein und sich über das Internet interaktiv, automatisiert und in verschiedenen Formaten herunterladen lassen.
  • Die Erfassung und der Einbau neuer Daten soll einfach über das Internet sowie über definierte Datenschnittstellen erfolgen.
  • Die Vegetationsaufnahmen sollen definierten Mindeststandards entsprechen und das System soll automatisierte Tests zu ihrer Einhaltung durchführen.
  • Die Datenbanken sollen für Artdaten, Vegetationsklassifikation und möglichst viele Zusatzdaten sowohl die ursprünglichen Originaldaten vorhalten, um jederzeit die ursprüngliche Bedeutung nachvollziehen zu können, als auch durch Referenzierung auf Standards eine leichte Auswertung zu ermöglichen.
  • Die pflanzensoziologische Zuordnung von neuen Vegetationsaufnahmen soll, z.B. durch die Hinterlegung von Differenzialartenlisten und/oder Stetigkeitstabellen bestehender Klassifikationssysteme erleichtert oder automatisiert werden.
  • Die Einschränkung von Informationen etwa bezüglich naturschutzfachlich relevanter und sensibler Arten soll möglich sein.  
Als Nutzer kommen, neben der wissenschaftlichen Gemeinschaft, auch die mit dem Schutzgebietsmonitoring befassten Landes- und Bundesbehörden sowie der engagierte Laie in Frage.
Zweifelsohne ist der Aufbau eher etwas für die Wissenschaftler im Naturschutz aber das fertige Produkt bietet sicherlich Informationen und wissenswertes für jedermann.  
Mir ist klar, dass dieses Thema auf “Laien” sehr abstrakt und unklar erscheinen kann. Wenn dem so ist, dann immer her mit euren Fragen.
In diesem Sinne…