Thomas Engst

So ziemlich jeder kennt die Geschichte der diebischen Elster. Schon von klein auf hören wir Geschichten aus dem Volksmunf über den Hang der Elstern glänzende Gegenstände zu stehlen und in ihr Nest zu bringen.
Dieses Klischee ist so sehr in unserer Kultur verankert, dass es sogar in der Oper “Die diebische Elster” von Gioachino Rossini verwendet wird.  Wie nun aber Wissenschaftler aus Exeter herausgefunden haben wollen, haben wir der Elster seit jeher Unrecht getan. Mit einer aktuellen Studie belegen sie, dass der Vorwurf nicht haltbar ist.
In einem Bericht im “Animal Cognition” erklären die Forscher, dass Elstern nicht auf glänzende Sachen fixiert sind. Dazu führten sie Versuche mit freilebenden Elstern sowie anthropogen geprägten Exemplaren durch. In den Tests bekamen die Vögel regelmäßig Futter an festen Plätzen. Nach einer gewissen Zeit stellten die Forscher in etwa 30 Zentimeter Entfernung neue Näpfe mit Schrauben und Muttern auf. In einer Schale waren die Gegenstände im glänzenden Originalzustand, in der anderen Schale waren sie mit matter Farbe angemalt.
Die Vögel zeigten kein gesteigertes Interesse an den Gegenständen, egal welches Aussehen sie hatten.
Eventuell fällt es uns Menschen nur eher auf, wenn sich ein Vogel mit einem glänzenden Gegenstand aus dem Staub macht. Bei Schwarzmilanen ist es allerdings belegt, dass sie funkelnde Sachen mögen und diese auch stehlen.  Ich für meinen teil wundere mich daher, wieso es keine Untersuchungen zu dem Thema mit diesen Vögeln gibt.