Thomas Engst

Gestern lud der Hirschfelder-Tierpark zum “Wolfstag” ein. Bereits zum sechsten Male stand Meister Isegrim im Fokus von Aufklärung, Information und spielerischem Lernen. Zusammen mit dem Wolfskontaktbüro Lausitz wurde ein kurzweiliges und informatives Programm zusammengestellt und der Wolf mittels interaktivem Vortrag den Besuchern näher gebracht. Und Besucher kamen reichlich. Trotz des eher mäßigen Wetters waren um die einhundert Interessierte zu Gast und die ca. 100 Stühle reichten gerade so. Eröffnet wurde der Themen-Tag standesgemäß am Wolfsgehege mit einer Einführung und einer kurzen Vorstellung der Art Canis lupus. Nicht nur die jungen Zuschauer bekamen große Augen, als sie dem Grauwolf so nahe waren. Ich kann mich seiner Eleganz ebenfalls nie verschließen. Anschließend ging es in die “Bärenschänke” und Vanessa Ludwig vom Kontaktbüro führte durch den gut 90 Minütigen Vortrag. Von besonderem Interesse waren die Ausführungen über das novellierte Wolfskonzept des Freistaates. Galt bisher nur die Region Lausitz plus einem Radius von 30 km als förderfähiges Gebiet (wer seine Nutztiere fachgerecht sichert, kann im Schadensfall Entschädigung bekommen), so wurde nun ganz Sachsen als förderfähig erklärt. Auch wurden neueste Zahlen vorgestellt, so haben wir in Sachsen um die 12 Rudel, bundesweit natürlich mehr. Die wichtigste Message aber war die Umweltbildung. Dank umfangreicher Aufklärung sowie Informationsveranstaltungen im Landkreis Zwickau blieb der erwartete Aufschrei aus, als im März 2014 nahe Wilkau-Haßlau ein Wolf gesichtet wurde. Auch wurde wieder darauf hingewiesen, dass es sich bei dem Wolf um ein Raubtier handelt und er genauso behandelt werden soll. Dennoch gibt es immer wieder Fälle von Anfütterung durch den Menschen. Da hat man die einst gefährliche Tollwut im Griff, tanzt der Mensch aus der Reihe und fördert mit solchen Aktionen die Habituierung. Besonders im Gedächtnis geblieben ist mit das Schlusswort des Vortrages, “Der Wolf – Angst unbegründet, Respekt angebracht” und genauso sollten wir es halten.