Thomas Engst

GreifvogelDie Gier des Menschen treibt mitunter sonderbare Blüten. Die illegale Jagd nach Elfenbein hat sich bisher auf Elefanten, Flusspferde, Walrösser und Narwale konzentriert, jetzt bekommt ein weiterer, bisher unbeachteter Vertreter des Regnum Animale die menschliche Gier zu spüren. Der Schildschnabel. Dieser aus der Ordnung Hornvögel stammende Vogel hat einen Schnabelaufsatz aus Horn. Dieser Aufsatz macht bis zu 10% des Gesamtgewichts aus. Besonderheit bei dem Schildschnabel: der Schnabel beherbergt keine Luftkammern, er ist also massiv und daher begehrt. Obwohl diese Art noch häufig anzutreffen ist, nimmt der Bestand aufgrund der genannten Gründe ab. Die Art wird im CITES Anhang I mit totalem Handelsverbot geführt. Diese Schritte sind auch absolut notwendig. Zwischen 2012 und 2014 wurden alleine in Indonesien und China mehr als 2000 illegale Schnäbel und Schädelteile konfisziert. Wie immer bestimmt die Nachfrage den Preis und die Produktion. Besonders die traditionelle chinesische Medizin schreibt dem Pulver aus diesem Schnabel eine besondere Heilkraft zu. Es kostet aktuell das Dreifache als Elefanten-Elfenbein. Wie die Kollegen von naturschutz.ch berichten, werden jährlich 6000 Schildschnäbel getötet. Dieser irrsinnigen Jagd hat es der Piepmatz zu verdanken, dass er von “potentiell gefährdet” auf “vom Aussterben bedroht” hochgestuft wurde.