Thomas Engst

Die Jeans hat schon einige Tage auf dem Buckel. Angefangen als Arbeiterhose im Wilden Westen Amerikas feierte sie einen Siegeszug quer über den Globus. Obwohl die tage von Levis Strauss, dem Erfinder dieser Allzweckhose, längst vorrüber sind, ist ihre Beliebtheit ungebrochen. Längst hat sich sich vom einstigen Arbeiterimage befreit und hat sich zu einem universellen Kleidungsstück gemausert. Was jedoch weitestgehend unter den Tisch fällt, ist ihre Ökobilanz. Mitunter werden, bedingt durch den aufwendigen Herstellungsprozess, bis zu 80.000 Liter Wasser im Durchschnitt für eine einzelne Jeans verbraucht. In Zeiten der allgemeinen Wasserknappheit ist dies, trotz Recycling, kein schöner Wert. Damit ist es allersings noch nicht getan. Im Laufe ihrer Nutzung verschlingt eine handelsübliche Jeans weitere 10.000 Liter durch Reinigung. Da dies ein negatives Licht auf die Hosen und ihre Produzenten wirft, haben diese auch ein paar Tipps parat. Entwerder weniger waschen oder einfach mal im Eis “trockenreinigen”. Der CEO  von Levi Strauss, Chip Bergh, geht da mit gutem Beispiel voran. Langfristig sind das jedoch keine zufriedenstellenden Lösungen. Daher haben sich die Unternehmer Salman Choudhry und Mannan Malik etwas überlegt. “Eine Jeans über ein Jahr nicht zu waschen, spart Trinkwasser für fünf Jahre für eine Person ein”, so Choudhry und wirbt so für sein neu gegründetes Start-up ODO Denim.

Dieses werkelt aktuell an einer selbstreinigenden Jeans und möchte eine Art Lotus-Effekt in Verbindung mit einem geruchshemmenden und antibakteriellel Gewebe nutzbar machen. Unterm Strich läuft das Ganze auf Nanotechnologie heraus. Das ist in der Textilindustrie nichts Neues mehr. Im Gegenteil. Nanotechnik in Klamotten sind nicht frei von Kritik. So werden nicht absehbare Konsequenzen für die Gesundheit und Umwelt aufgeführt. Kleinste Partikel könnten ins Wasser gelangen und so eine Gefahr für Mensch und Tier darstellen. Malik kontert darauf etwas verschmitzt, dass wer seine ODO-Jeans wäscht, der habe den Grundgedanken von selbstreinigender Kleidung nicht verstanden. Wer sich für diese Art Bekleidung interssiert, der kann das via Kickstarter zum Ausdruck bringen. Ihr habt noch 22 Tage Zeit den Jungs euer Vertrauen zu zeigen. Allerdings haben sie das nicht mehr nötig. Die angestrebte Zielsumme wurde schon pulverisiert (Quelle: IntelMagazin).