Thomas Engst

Der Arbeitskreis Heimische Orchideen Sachsen-Anhalt (AHO) hatte am Sonntag, den 25. Februar, seine Mitglieder zu einer Kartierexkursion in die Umgebung von Farnstädt aufgerufen. Ziel war es, möglichst viele, bisher unbekannte Orchideenstandorte von Ophrys apifera auf den umliegenden Hängen zu erfassen und zu zählen. Natürlich folgte ich dem Aufruf und machte mich zusammen mit einigen Gleichgesinnten an die Arbeit.

Die eisigen Temperaturen störten uns keineswegs, die gute Laune wurde von Minute zu Minute besser die Exkursion glich vielmehr einem lockeren Spaziergang.

Die angegangenen Suchorte sahen auf den ersten Blick vielversprechend aus, jedoch konnten sie uns kein Erfolgserlebnis bescheren.

Nachdem die ersten drei (!) angelaufenen Flächen keine Vertreterin der Art Ophrys apifera bereithielten, wurden unsere Mühen am vierten Standort, einem Trockenrasenhang bei Farnstädt belohnt. Völlig unscheinbar zeigte sich eine Bienen-Ragwurz zwischen der winterlichen Streu. Wer sich nun fragt, wieso man Pflanzen im Winter kartiert, der achte auf die markanten Winterblätter einiger Orchideen. Diese sind nirgends sonst so gut zu erkennen wie im Winter.

Winterblätter von Orchis purpurea (oben) und Ophrys apifera (unten).

Als besonderes Schmankerl war unserer Truppe auf einer weiteren Fläche noch ein Bonusfund vergönnt. Ebenfalls unscheinbar unter einer Schicht aus Streu verborgen, lugte zaghaft das strahlende Grün einer Orchis purpurea hervor.

Damit war der Sonntag  nun wirklich gerettet. Am Abend dachte ich über das Erlebte nach und muss sagen, solche Exkursionen in so illustrer Runde sind schon etwas sehr Schönes. Ich kann euch nur ermuntern, Ausschau nach den kleinen Dingen des Lebens zu halten und die Natur etwas bewusster wahrzunehmen. Ihr werden es nicht bereuen.