Thomas Engst

In Sachen Strategien sind wir Deutschen manchmal schon etwas komisch. Es stellt sich ein neuer Sachverhalt ein und sofort bilden wir Handlungsempfehlungen und Strategien zu den unterschiedlichsten Themen. Geht es dann an die Umsetzung, verpufft meistens der ganze Eifer und wir tuen uns mit derer doch recht schwer. Vor ein paar Tagen wurde die Waldstrategie 2020 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft veröffentlicht und gibt nun Einblicke wie man sich den Umgang mit dem Wald als Lebensraum und Ressource vorstellt. An sich ist die Broschüre nicht schlecht, jedoch stößt mir gleich einer der ersten Sätze bitter  auf. Da heißt es: […] Ihre Bewirtschaftung erfolgt nach dem bewährten integrativen Prinzip einer nachhaltigen, multifunktionalen Forstwirtschaft. Jetzt kann jeder mal nachdenken was er davon hält, wenn er an unsere Mono-Fahnenmasten-Fichten-Wälder denkt. Natürlich bietet der Wald aber auch Arbeitsplätze in der Republik. Genaugenommen sind das um die 1,1 Millionen. Auch das wird erwähnt und bedacht. Ebenfalls darf auch der Klimawandel und die damit verbundenen Aufgaben der Forstwirtschaft. Das diese manchmal sehr stark von den Vorstellungen des Naturschutzes abweichen muss ich, glaube ich, nicht betonen. Weil wir gerade beim Naturschutz sind, auch der darf in so einer offiziellen Publikation nicht fehlen und bekommt auch eine Seite spendiert. Der Fairness halber muss man schon sagen, dass es im modernen Forst durchaus ein Umdenken gibt. Wenn auch nur zaghaft und bedächtig. Hauptthema ist zusätzlich die Artenvielfalt und wie man den Schwund der Biodiversität in deutschen Wäldern in einen Zuwachs umwandeln kann.  Einen Blick in das 36 Seiten umfassende Heft kann ich euch durchaus empfehlen. Es gibt Heftchen einmal in deutscher und englischer Sprache.