Thomas Engst

Eine Meldung geistert heute besonders durch meine Filterblase. Baden-Württemberg ist nun offiziell Wolfsland. Ende Juni wurde ein totes Tier an der Bundesautobahn 5 bei Lahr im Ortenaukreis tot aufgefunden. Der von der Senckenberg-Gesellschaft durchgeführte Gentest brachte nun Klarheit. Hierbei handelte es sich um einen Wolf. Damit wurde BW von “Wolfs-Erwartungsland” auf “Wolfsland” gestuft und somit fangen jetzt ähnliche Mühlen an zu mahlen wie im Osten der Republik. Wir hier in Sachsen und Sachsen-Anhalt haben da schon ein paar Jahre Erfahrung, sind aber immer noch nicht so richtig weiter. Nach wie vor streiten  wir uns über Schadensfälle, Formulierungen und Managementfragen im Allgemeinen. Zwar helfen die vielen Infoveranstaltungen und Thementage die Vorurteile langsam abzubauen, nur geht das eben sehr langsam voran. Positiv ist das Verhalten der jungen bzw. nachwachsenden Generation, diese ist weitaus aufgeschlossener und offener für das Thema. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Älteren in diesem Sinne größtenteils verloren sind.  Wie dem auch sei, in Baden-Württemberg wird sich die Bevölkerung auf eine neue Situation einstellen müssen aber auch die Entscheider auf Landesebene müssen bereit sein Gespräche zu suchen und ein Miteinander zu erzielen. Der Wolf ist nicht generell böse, er muss genauso wie wir ein erneutes Zusammenleben zu lernen. Leichter geht es aber Hand in Hand.