Stefanie Weigelmeier

von Stefanie Weigelmeier. –

Der Eichenprozessionsspinner (kurz EPS) ist ein Nachtfalter, der sich seit den 1990er Jahren in Deutschland ausbreitet. Die Art ist ein Gewinner der Begleiterscheinungen des Klimawandels, von daher ist eine weitere Ausbreitung sehr wahrscheinlich.

Thaumetopoea processionea – ein unscheinbarer Nachtfalter (c) Gyorgy Csoka

Den mittelgroßen, nachtaktiven Falter von Thaumetopoea processionea  haben vermutlich die wenigsten von uns bereits bewusst gesehen (mich eingeschlossen), jedoch das Raupenstadium hat zweifelhafte Berühmtheit erlangt. Diese tragen lange weiße Brennhaare. Eigentlich wollen sie sich damit, bzw. mit dem Nesselgift Thaumetopoein, welches freigesetzt wird, wenn die Haare abbrechen, vor Fressfeinden schützen, allerdings löst der Kontakt mit den Raupen oder auch nur ihren Haaren auch beim Menschen z.T. heftige allergische Reaktionen aus (auch wenn mensch sich nicht zur Nahrungssuche den Tieren genähert haben mag).

Die Raupen des EPS in der namensgebenden Prozession (c) Kleuske, wikimedia

Die Tiere und damit die Gesundheitsgefahr für uns, breitet sich aus. Dies führt dazu, dass bereits unterschiedliche Methoden und Mittel zur Entfernung auf dem Markt sind und genutzt werden.

Einige dieser Methoden haben nebenbei bemerkt auch starke negative Auswirkungen (nämlich den Tod!) für alle anderen Insekten, die damit in Kontakt kommen. Ein Insektizid wirkt (Wortstamm -zid) nämlich abtötend auf alle Insekten, nicht nur den EPS.

(aber darüber in den nächsten Tagen mehr…)

Das Brennhaar der EPS-Raupe (c) Meyers, 1888

Woran es aktuell auch fehlt ist eine flächendeckende Kartierung der Vorkommen des EPS. Die Daten, die dem Umweltbundesamt vorliegen, stammen aus dem Jahr 2011! Seitdem ist viel passiert, auch beim EPS.

Eine neue APP soll nun mittels citizen science Fundpunkte sammeln.
Benutzerfreundlich kann der Fundpunkt auf einer Karte gesetzt werden. Gut ist es, zur Verifizierung noch einzweidrei Photos anzufügen. Kontaktdaten sind optional.
Die fachliche Betreuung liegt bei Herrn Prof. Dr. Wolfgang Rohe (HAWK), Büsgenweg 1A, 37077 Göttingen; Tel.: 0551-5032-243

Und hier geht’s zur Apphttps://eps.melden.app/

 

Puppenwiege des EPS (c) W. Rohe