Thomas Engst

Der vom Menschen beschleunigte Klimawandel ist derzeit das Thema, welches uns wohl am meisten (über-)fordert. Obwohl ein Handeln dringend angeraten ist, steht die Menschheit angesichts der immensen Herausforderungen ratlos da und zuckt mit den Schulter. Immer noch wird der Klimawandel von einer Menge Personen verleugnet, dabei sind die Zeichen inzwischen unübersehbar.

Nun belegt eine weitere Studie, wie sich die globale Erwärmung auswirkt. Diesmal auf das Wachstum von Bäumen. Der Klimawandel führt nicht nur zu sichtbaren Waldschäden – er bremst auch die Regeneration der Wälder. Denn heimische Bäume wachsen unter dem Einfluss der Klimaveränderungen messbar langsamer, wie Baumringanalysen enthüllen. Besonders betroffen sind unter anderem Buchen und Eichen in Norddeutschland, die durch trockenere Sommer beeinträchtigt werden. Kiefern dagegen reagieren eher auf Veränderungen des winterlichen Klimas.

Wie nun Jill Harvey von der Universität Greifswald und ihre Kollegen festgestellt haben, beeinträchtigt der Klimawandel das Wachstum der Bäume – und damit auch die Regeneration der Wälder. Für ihre Studie hatten sie an mehr als 300 Standorten im europäischen Ostseeraum das Wachstum der heimischen Baumarten Rotbuche (Fagus sylvatica), Stieleiche (Quercus robur) und Waldkiefer (Pinus sylvestris) anhand von Baumringen untersucht. Die Dicke der einzelnen Jahresringe verrät, wie stark ein Baum im betreffenden Jahr gewachsen ist.

Durch einen Abgleich mit Klimadaten ermittelten die Forscher, wo und in welchem Umfang das Wachstum der Bäume von welchen klimatischen Bedingungen beeinflusst wurde, ob es dabei räumliche Muster gab und wo die größten Änderungen auftraten. Der Zeitrahmen ihrer Studie reichte dabei bis ins Jahr 1943 zurück. Die englischsprachige Studie wurde im Journal Global Change Biology publiziert und ist überaus lesenswert.