Thomas Engst

Dass Bioprodukte in Deutschland immer beliebter werden ist kein Geheimnis mehr. Das zeigt auch das Verhalten von immer mehr Landwirten. Immer mehr steigen auf den ökologischen Anbau um. Aber auch in unserem Nachbarland Polen ist der Bio-Trend angekommen. zwar steckt er noch, im Vergleich mit Deutschland, in den Kinderschuhen, aber er ist auf dem Weg.

Erste Schätzungen von Wachstumszahlen liegen bei ca. 10 %, doch verschiedene Analysen bestätigen den aufsteigenden Trend. Laut einer Studie der polnischen Supermarktkette Organic, die Bio-Produkte vertreibt, wächst die Nachfrage an ökologisch angebauten Produkten quartalsweise. Das halte ich allerdings für ein Gerücht oder das Wachstum ist äußerst gering.

Die Bio-Branche nimmt etwa 0,2 % Marktanteil im polnischen Lebensmittelhandel ein, auch hier ist es vergleichsweise mit Deutschland ein eher geringer Anteil aber auch hier gilt: wir haben ja etwas Vorsprung.
Der Bio-Boom wird aber erst dann einsetzen, wenn sich mehr Menschen in Polen Bio leisten können. Das Brutto-Einkommen liegt durchschnittlich noch unter 950 €. Ebenfalls scheinen die Bio-Etiketten den polnischen Verbraucher zu verwirren. Unter den Aufklebern von “Naturland”, “Demeter” und “Bioland” zählt unterm Strich nur das Bio-Siegel nach EG-Öko Verordnung und das ist noch ganz schön rar.

Um den aufstrebenden Markt zu bedienen werden auch Bio-Lebensmittel aus Deutschland importiert. Vebraucherschützer beschweren sich über dieses verhalten anhand der Tatsache, dass Bio auf dem Etikett stehe aber die Ware hunderte Kilometer transportiert wurde. Aber wer in Polen Bio konsumieren will, hat meist keine andere Wahl als den Import. Vielen Erzeugern fehlt die Erfahrung und vor allem der Mut um in das Geschäft mit dem Bio-Siegel einzusteigen.

Ich begrüße auf jeden Fall den langsamen aber stetigen Wandel. Bei uns klappt es ja auch (noch) nicht reibungsfrei

In diesem Sinne…