Thomas Engst

Dieser Tage fällt es mir wieder besonders auf. Wie unterschiedlich die Äcker und Felder in Sachen Umrandung doch sind. Gerade hier, in einer so landwirtschaftlich überprägten Gegend wie dem Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt sind diese Unterschiede ausgesprochen deutlich. Felder lassen jegliche Struktur vermissen und erstrecken sich bis zum Horizont. Oftmals nur in monotonen Farben. Schon lange sind das Blau der Kornblumen, das Rot des Mohns und das Lila der Kornrade den Farben Grün, Güllebraun und Glyphosatgelb gewichen.

Die meisten Großflächendesigner (Bauern) pflügen ihre Felder nahtlos bis an die Grenze von Wegen, jeder Meter bestelltes Ackerland zählt. Bei solch einer Nutzungweise bleibt kein Platz für die bunte Vielfalt der Ackerrand- und Blühstreifen. Bleibt kein Platz für die zunehmend seltener vorkommenden Seketalarten und schließlich bleibt auch kein Platz für die im Schwinden begriffenen Insekten. Natürlich ziehen sich die Konsequnzen durch das gesamte Ökosystem. Der Verlust von Hecken, Baumgruppen, Brachflächen und Feldrainen, die Zunahme des Energiepflanzenanbaus (Mais- und Rapsanbau) und der weiter zunehmende Einsatz von Pflanzenschutzmitteln tragen wesentlich dazu bei.

Riesige Flächen mit blühendem Raps sind zwar zunächst hübsch anzusehen, stehen Rebhuhn, Feldlerche und den anderen Vögeln der Agrarlandschaft als Brutrevier und zur Nahrungssuche aber nicht zur Verfügung. Die dichte Vegetation und intensiver Pflanzenschutzmitteleinsatz verhindern dies.

Es gibt aber noch rühmliche Ausnahmen. Manche Landwirte lassen den Ackerwildkräutern noch ihren angestammten Raum und spendieren der Landschaft auf diese Weise die gern gesehenen Farbtupfer. Wie sieht es denn in eurer Gegend aus? Habt ihr noch die farbenprächtigen Ackerumgrenzungen oder hat bei euch ebenfalls die Monotonie Einzug gehalten?

Diese Diashow benötigt JavaScript.