Obwohl das Wetter zumindest im Salzlandkreis heute etwas milder und sonniger war, täuscht es nicht über die vorherrschende Tristesse des Winters hinweg. Daher ist es mal wieder an der Zeit, um hier auf dem Blog für etwas Farbe zu sorgen. Die heute betrachtete Pflanzenart sorgt zwar für wenig bunte Tupfer im eigentlichen Sinne, ein Hingucker in der Landschaft ist sie aber auf jeden Fall. Die Astlose Graslilie (Anthericum liliago) ist schon ein markantes Gewächs.
Die Traubige Graslilie ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 80 cm erreicht. Der „Wurzelstock“ ist kurz, mit leicht fleischigen Wurzeln. Der Stängel ist aufrecht oder aufsteigend. Die in einer grundständigen Rosette angeordneten Laubblätter sind grasartig, flach oder leicht rinnig, laufen spitz zu.
Sechs bis zehn Blüten sind meist in einem einfachen traubigen, selten rispige, Blütenstand angeordnet. Die Tragblätter sind häutig, schmal und viel kürzer. Die Blütenstiele sind gegliedert. Die zwittrigen, sternförmigen Blüten sind dreizählig. Die sechs gleich großen Blütenhüllblätter sind weiß, dreinervig, stumpf und viel länger als die sechs Staubblätter. Die Griffel sind gekrümmt und kürzer als die Blütenhüllblätter. In der Zeit von Mai bis Juni ist sie auf trockenen Standorten zu entdecken. Charakteristisch ist diese Art für die Kalk-Trockenrasen uns sticht sofort ins Auge.
Auf den ersten Blick birgt A. liliago allerdings eine Verwechslungsgefahr in sich. Im Eifer des Gefechts sieht sie ihrer Artverwandten Anthericum ramosum, der Rispigen Graslilie, äußerst ähnlich. Diese hat jedoch kleinere Blüten, die in eine pyramidenförmigen und rispigen Blütenstand angeordnet sind.

Anthericum liliago
A. liliago ist in der Landschaft nicht gerade selten (anders als A. ramosum) und auf meinen Streifzügen sehe ich sie durchaus häufig. Ein Anblick bleibt mir jedoch im Gedächtnis. Am Wipperdurchbruch in Thüringen war nahezu ein kompletter Hang (Kalktrockenrasen) mit der Astlosen Graslilie bestanden. Der Anblick, der sich im Wind wiegenden Pflanzen, war besonders schön und lies mich erneut innehalten und die Schönheiten der Natur bewundern.

Anthericum liliago.
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