Thomas Engst

Einmal ist immer das erste Mal. Mit der heutigen Pflanzenart verlassen wir die heimischen Gefilde und widmen uns einer eingebürgerten Art aus dem Nahen Osten. Die Gewöhnliche Kegelblume, oder auch Puschkinie genannt, ist eine ausdauernde, krautige Pflanze aus der Familie der Spargelgewächse. Sie erreicht Wuchshöhen von 8 bis 15, selten bis 20 Zentimetern. Dieser Geophyt bildet Zwiebeln als Überdauerungsorgane aus. Die meist ein bis zwei, selten auch drei nur grundständigen, parallelnervigen Laubblätter sind meist 7 bis 18, manchmal auch bis 24 Millimeter breit und ungefähr so lang wie der Stängel. Meist vier bis zwölf Blüten sind in einem lockeren, eiförmigen, traubigen Blütenstand angeordnet, selten stehen sie einzeln. Die Tragblätter sind sehr kurz. Die Blütenstiele sind bis 6 Millimeter lang, zur Fruchtzeit auch bis 15 Millimeter. Die zwittrigen Blüten sind dreizählig. Die sechs Blütenhüllblätter von Puschkinia scilloides sind 7 bis 11 Millimeter lang und zu einem Viertel bis einem Drittel verwachsen. Sie sind blass himmelblau gefärbt und weisen dunklere blaue Längsstreifen auf, selten sind sie ganz weiß oder grün überlaufen. Zwischen der Blütenhülle und den Staubblättern befindet sich eine weiße, sechslappige Nebenkrone, die etwa 2 bis 3 mm lang ist. Es sind sechs zusammengeneigte Staubblätter vorhanden. Die Staubfäden sind sehr kurz und dünn und dadurch sind die Staubbeutel fast sitzend und alternieren mit den Nebenkronenlappen. Der Griffel ist kurz. Die Blütezeit ist beginnt zumeist im April, dank der warmen Witterung der letzten Tage konnte ich sie aber  schon im März blühen sehen, und dauert bis in den Mai. Das natürliche Verbreitungsgebiet von Puschkinia scilloides umfasst die Südost-Türkei, den Kaukasus, Nord-Irak, Nord- und West-Iran sowie den Libanon. Hier kommt diese Pflanzenart auf feuchten, subalpinen bis alpinen Wiesenhängen mit schmelzendem Schnee in Höhenlagen von 1700 bis 3500 Metern vor. In Mitteleuropa ist Puschkinia scilloides verwildert.

Puschkinia scilloides