Thomas Engst

Hahnenfußgewächse sind nicht gerade einfach zu unterscheiden. Oftmals ähneln sich die Pflänzchen mit den gelben Blüten zu stark und die Unterscheidung der jeweiligen Arten gelingt nur anhand winziger Details. Hat man sich aber erstmal eingeguckt und etwas Erfahrung auf dem Gebiet gesammelt, geht die Artansprache schon deutlich einfacher von der Hand. Hin und wieder stelle ich in den Artportraits auch schwierig zu bestimmende Arten vor und hoffe, euch die ein oder andere Hilfe geben zu können.

Ranunculus auricomus

Ranunculus auricomus ist eine ausdauernde, krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 10 bis 50 Zentimeter. Die Stängel tragen am Grund kleine Niederblätter. Die Grundblätter sind lang gestielt und haben eine ungeteilte, nierenförmig-rundliche Spreite mit gekerbt-gezähntem Blattrand, kann aber auch drei-, fünf- oder mehrspaltig sein. Die zwei bis vier Stängelblätter unterscheiden sich stark von den Grundblättern: sie sind sitzend, fingerig geteilt und haben lineale Zipfel. Für mich ähneln die Grundblätter dem Zeichen der Rebellenallianz aus Krieg der Sterne. Die Blütenstiele sind rund, und nicht oder undeutlich gefurcht. Der Blütenboden ist kahl bis behaart. Die zwittrige Blüte ist radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Es sind immer fünf Kelchblätter vorhanden. Von den gelben Kronblättern sind nicht immer fünf voll ausgeprägt. Die Blütezeit reicht von Mai bis Juni. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten oder Selbstbestäubung. Auch Vermehrung durch Apomixis kommt bei etlichen Kleinarten vor. Die dicht behaarten Nüsschen sind bei einer Länge von 3 bis 4 Millimeter eiförmig und enden in einem kurzen, hakigen Schnabel. Die Fruchtreife erfolgt von Juli bis September.

Ranunculus auricomus

Ranunculus auricomus zählt zu den Hemikryptophyten und ist eine Schaftpflanze. Eine vegetative Vermehrung erfolgt durch das Rhizom. Die Art ist ein Frühjahrsblüher und aktuell in Wäldern und auf Trockenrasen und Wiesen zu bewundern. Obwohl die kronblattartigen Perigonblätter und Nektarien oft reduziert sind oder fehlen, erfolgt trotzdem Blütenbesuch durch Bienenverwandte und Zweiflügler. Auch apomiktische Vermehrung kommt bei etlichen Kleinarten vor. Die Ausbreitung der Diasporen erfolgt als Ballonflieger oder durch Ameisenausbreitung, beispielsweise durch die Rote Waldameise (Formica rufa).