Thomas Engst

Als ich gefragt wurde, ob ich eine Rezension zu Axel Gomilles (Dipl.-Biologe und Autor) neuem Buch „Deutschlands wilder Osten“ eine Rezension schreiben möchte, musste ich nicht lange überlegen. Klar wollte ich. Die Entstehung des Buches habe ich schließlich mit Interesse verfolgt.

Stammleser wissen, dass ich im Berufsnaturschutz tätig bin und immer wieder an der Naturentfremdung mancher Menschen verzweifle. Das Buch von Axel Gomille setzt genau an dieser Stelle an. Es zeigt die Wildnis Deutschlands von ihrer schönsten und eindrucksvollsten Seite. Atemberaubende Bilder und knackige Texte sind dabei das Salz in der Suppe.

Bei manchen Bildern staune ich, wie der Autor den Tieren so nah gekommen ist und mit welcher Geduld er seine Fotos gemacht hat. Ich könnte das nicht. Respekt.

Das Buch kommt großformatig daher und bietet den Bildern Raum sich zu entfalten. Die Seiten sind aus stabilem Papier und weisen ein mattiertes Finish auf. Das dämpft zwar minimal die Farben, hält aber Fettfinger von den Bildern fern. Eine gute Entscheidung.

Ebenfalls gelungen ist der thematische Aufbau. Die einzelnen Kapitel behandeln unterschiedliche Regionen mit ihren einzigartigen Lebensräumen. Von der See bis zum Gebirge ist es ein gelungener Streifzug von Nord nach Süd.

Dass sich Axel Gomille bei seinem Buch bewusst auf den Osten der Republik fokussiert, gibt dem Thema genug Raum sich zu entfalten. Er bleibt den Wölfen treu, erweitert aber den Fokus und betrachtet auch das Schicksal von Seeadler, Kranich, Biber und vielen anderen heimischen Wildtieren.

Sie alle waren einst verschwunden oder stark bedroht und erleben in Deutschland gerade ein erstaunliches Comeback. Dass die Bestände bedrohter Tierarten wieder zunehmen, ist besonders in einem Industrieland außergewöhnlich.

Durch die intensiven Bilder, die alle in der freien Natur entstanden sind, können wir Teil dieser Rückkehrer sein. Ich bin es gerne.