Thomas Engst

Das Thema Nachhaltigkeit spielt für mich eine große Rolle. Sowohl privat als auch im Beruf befasse ich mich mit einem möglichst naturverträglichen Lebensstil. Die Literatur zu dem Thema ist vielfältig und erst vor ein paar Monaten kam das hier erwähnte Buch in die Regale der Buchläden. Christian Berg legt mit seinem Werk die Probleme der heutigen (Wohlstands)Gesellschaft dar und benennt die Gründe für unser aller unentschlossenes Handeln. Schon der Klappentext klingt spannend:

Energiewende, Elektroautos, CO2-Steuer – seit Jahren erdenken Wissenschaft und Politik immer neue Maßnahmen, um die sozial-ökologischen Krisen einzudämmen. Und doch ist keine Besserung in Sicht, im Gegenteil: In vielen Bereichen verschlimmert sich die Lage sogar noch. Warum bekommen wir die Wende nicht hin?

Weil wir nur einzelne Symptome bekämpfen, statt die zugrunde liegenden Probleme und ihre Zusammenhänge anzugehen, sagt Christian Berg. In einer differenzierten Analyse identifiziert er die Barrieren, die uns rechtlich, wirtschaftlich, politisch, aber auch technologisch und kognitiv im Weg stehen. Aus ihrer Erkenntnis entwickelt er konkrete Handlungsprinzipien, die helfen, diese Hindernisse zu überwinden und eine nachhaltige Zukunft zu ermöglichen. 

Auf den rund 460 Seiten wird mir mit nahezu jedem Wort aus der Seele gesprochen. Die Menschheit weiß um die Probleme und die Folgen, die ihr Handeln verursachen aber sie weiß eben nicht, wie man die Probleme bekämpft bzw. die Lösungen umsetzt. Ein Erkenntnisproblem zweiter Ordnung. Es gibt unzählige Studien, welche auf den rasanten Niedergang der Artenvielfalt oder ganzer Ökosysteme hinweisen. Was braucht der Mensch denn noch, um endlich mal dementsprechend zu handeln? Elektroautos und Bio-Gurken reichen jedenfalls nicht aus, um diesen negativen Trend zu stoppen.

Neben all den Informationen, die sehr gut mit Quellen belegt und kenntlich gemacht sind, gibt es immer mal wieder Bilder, welche die zuvor beschriebene Thematik illustrieren und so das Wesentliche zusammenfassen. Der Schreibstil ist größtenteils sehr gut verständlich. Nur gelegentlich reihen sich die Quellenangaben und Textverweise zu dicht aneinander. Das hat zumindest mich etwas im Lesefluss gestört. Generell gilt, das Buch ist keines, was durchgehend und in einem Rutsch gelesen werden soll. Eher eignet es sich zum sequenziellen Lesen. So hat man Zeit zum Nachdenken und wird nicht von den ganzen Informationen überfordert.

Anfangs hatte ich mir das Buch aus der hiesigen Bibliothek ausgeliehen, mittlerweile steht es als Kaufversion in meinem Regal. Dieses Buch sollte Pflichtlektüre in den Schulen werden und in keinem Bücherregal fehlen.