Thomas Engst

Einen wahren Sonntagsknaller konnte ich heute auf der Homepage des WWF lesen. China wird bis Ende des Jahres den gesetzlich erlaubten Handel mit Elfenbein komplett verbieten. Das sind sehr gute Neuigkeiten, schaffen sie doch wichtige Grundvoraussetzungen bei der Eindämmung der Wilderei auf Afrikanische Elefanten. Allerdings kommt diese Nachricht etwas unverhofft aus dem Nichts. Gerade China zählte bisher mit zu den größten Abnehmern und Konsumenten von u.a. Elfenbein. Die traditionelle Chinesische Medizin hat immer Bedarf an diesen Produkten. Wieso man den legalen Handel aber verbieten sollte? Ganz einfach. Er bietet zahlreiche Schlupflöcher für den Handel mit illegal erworbenem Elfenbein. Mindestens genauso wichtig ist aber die Signalwirkung nach außen. Durch das angestrebte Verbot zeigt man Wilderern, dass ihr Geschäft mit dem Tod keine Zukunft hat. Das Reich der Mitte reagiert damit auf eine Forderung seitens der CITES-Artenschutzkonferenz vom Oktober letzten Jahres. Darin wurde die umgehende Schließung aller noch bestehender legaler, nationaler Elfenbeinmärkte gefordert.

Ähnlich wie China haben auch die USA und Hongkong eine deutliche Verschärfung ihrer nationalen kommerziellen Handelsposten angekündigt und teilweise bereits eingeleitet.  Im Kampf gegen die Wilderei in Afrika sind damit die drei größten Umschlagsplätze zusammengerückt und haben einen gemeinsamen Schritt in die richtige Richtung. Soweit die Theorie. Um den illegalen Elfenbeinhandel nachhaltig zu stoppen, muss eine grundlegende Reduktion der Nachfrage nach den Stoßzähnen her. Solte diese Nachfrage indes ungebrochen sein, wird das blutige Geschäft über die Schwarzmärkte dieser Welt weiter florieren (Quelle: WWF).