Thomas Engst

Das neuartige Coronavirus COVID-19 hat die Welt im Sturm erobert. Innerhalb kürzester Zeit hat es sich um den gesamten Erdball ausgebreitet und zeigt mit aller Deutlichkeit Vor- und Nachteile einer globalisierten Welt. Trotz allen Bemühungen seitens Regierungen und Institutionen, die Ausbreitung zu verlangsamen (niemand spricht noch davon sie zu verhindern) sieht die Welt bisher machtlos zu und muss sich zunächst aus ihrer Schockstarre lösen.

Alle moralischen Ansprachen für mehr Solidarität an die Bevölkerung wird bei Blick in die örtlichen Supermärkte Lügen gestraft. Es wird so viel gekauft wie weggebracht wird, nicht wie viel man benötigt. In der Not ist sich der Mensch immer noch selbst der Nächste. Die Symptome und Folgen einer Erkrankung sind nahezu klar und können in allerhand seriösen Quellen nachgelesen werden. Wo das Virus aber seinen Ursprung hat, daran scheiden sich die Geister.

Wie es sich für das Internetzeitalter gehört, ranken sich bereits etliche (Verschwörungs-)Theorien von Biowaffen-Laboren und -tests bis hin zu tierischem Ursprung um COVID-19. In meiner Filterblase hält sich eine Theorie, der zufolge durch ein Gürteltier oder Pangolin aus dem asiatischen Raum das Virus auf den Menschen übertragen wurde, hartnäckig. Nun, wundern würde es mich nicht. Die traditionelle chinesische Medizin ist ja für allerhand Aberglauben und komische Sitten bekannt. Aber letztlich fehlt auch dafür der endgültige Beweis.

Eine Sache ist aber klar, das Geschäft mit Wildtieren ist in dieser Sache nicht unbedeutend und es wird auch dahingehend reagiert und der Handel mit Wildtieren noch mehr eingeschränkt bzw. illegaler Handel verboten und strenger kontrolliert werden müssen. China und Vietnam haben dementsprechend reagiert. Wie sich das auf den Schwarzmarkt auswirkt bleibt abzuwarten.

Für gewöhnlich mutieren und verbinden sich Viren bzw. ordnen ihre Strukturen neu an, um neuartige Viren zu erschaffen. Dieser Teufelskreis wird durch Märkte, auf denen Wildtiere gehandelt werden, deutlich beschleunigt, bilden diese Orte doch beste Voraussetzungen dafür. Die Jung und Mädels von Mongabay.com haben dazu einen passenden Artikel (in englischer Sprache) veröffentlicht, den ich auch sehr ans Herz lege und hier verlinke.