Thomas Engst

Jeder von uns kennt es. Das unbeschreibliche Gefühl, wenn ein seit langem verfolgtes Ziel in greifbare Nähe rückt. Eines solcher Ziele ist in diesem Jahr für mich der eventuelle Nachweis einer in Sachsen-Anhalt als ausgestorben geltenden Pflanze. Hinter dem Objekt meiner Begierde verbirgt sich die Art Xanthium strumarium (die gewöhnliche Spitzklette), eine in Deutschland nicht als gefährdet angesehen Art. Allerdings täuscht diese Angabe aufgrund des schon ziemlich hohen Alters der zu Grunde liegenden Rote Liste.

In Sachsen und Sachsen-Anhalt gilt diese Art bereits als “vom Aussterben” bedroht (Sachsen) oder ist sogar schon einen Schritt weiter und wird als “ausgestorben/verschollen” geführt (Sachsen-Anhalt). Nun konnte ich im Rahmen meiner Arbeit ehemalige Vorkommen ausfindig machen und habe diese Standorte seit Monaten beobachtet und tatsächlich ein paar Arten der Gattung Xanthium gefunden. Allerdings gibt es davon einige und nicht wenige sind nur anhand der ausgebildeten Frucht zu erkennen.

Naturgemäß blühen die Spitzkletten von Juli bis Oktober und dementsprechend bilden sich die Früchte heraus. Ich muss mich also noch eine Weile gedulden, denn Stand Ende Juni sind gerade so die ersten zaghaften Ansätze einer Blüte zu erkennen. Anhand der Blätter bin ich jedenfalls nicht in der Lage, diese Arten sicher zu bestimmen.

Auch wenn ich es für sehr unwahrscheinlich halte, dass es sich dabei um die gesuchte Art handelt, so steigt mit jedem Tag die Spannung die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

Sind das die Blätter von Xanthium strumarium? Schön wäre es.