Thomas Engst

Auf meinen Streifzügen durch Feld und Flur entdecke ich immer wieder mal Neues und berichte an dieser Stelle darüber. Manchmal entspinnen sich dann Ideen für eine Beitragsreihe, die sich mitunter über einen längeren Zeitraum erstreckt. So dokumentierte ich in diesem Jahr den Zerfall oder auch Nichtzerfall einer Bananenschale am Wegesrand. Für das kommende Jahr brachte mir der gestrige Spaziergang eine Idee.

In der Nähe meines Dorfes wurde, im Rahmen einer Ausgleichs- und Ersatzmaßnahme für einen Straßenbau ein Wildacker angelegt. Dieser ist mir bisher nicht aufgefallen und zog daher sofort meine Aufmerksamkeit auf sich. Daher möchte ich diesen Acker in den nächsten Wochen und Monaten immer mal wieder aufsuchen und hier im Blog über dessen Wandel im Jahresverlauf berichten.

Der Wildackerbau zielt darauf hin, dem Wild eine artgerechte Äsungsfläche anzubieten, die es darüber hinaus auch zur Deckung und Schutz vor Beutegreifern sowie menschlich verursachten Störquellen nutzen kann. Diese Wildäsungsflächen stehen dabei oftmals auch in Jahreszeiten zur Verfügung, in denen sonstige Agrarflächen mittlerweile abgeerntet oder vegetationsarm sind (Notzeit), denn der Bewuchs der Wildäcker wird in der Regel stehen gelassen. Dies ist insbesondere im Winter und im Vorfrühjahr wichtig, da das Wild dann seinen Energiebedarf nur schwer decken kann und von den eigenen Reserven zehren muss. Durch Wildäcker kann eine ansonsten notwendige Fütterung eingeschränkt oder sogar ganz unnötig werden.

Leider verhält es sich bei Kompensationsmaßnahmen so, dass deren langfristige Pflege keinesfalls festgeschrieben oder gesichert ist. Oftmals werden Pflanzungen oder Wiesen angelegt und nach einer (kurzen) Zeit sich selbst überlassen. Bei einem Wildacker ist das nicht so ein Problem, andere Kompensationsmaßnahmen leiden darunter aber sehr.

Wie bereits erwähnt, ist dieser Beitrag der Auftakt einer losen Reihe, die ich (hoffentlich) über das kommende Jahr fortführen- und ergänzen kann.