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Den heutigen Tag und das schöne Wetter nutzte ich für einen Besuch im Chemnitzer Wildgatter. Für jeden der einmal ein kleines Stückchen Wildnis erleben will ist dies genau der richtige Ort. Wie in jedem Tierpark oder Zoo hält sich auch hier die Wildnis in Grenzen aber man hat sich bei der Gestaltung der Wege deutlich mehr an der Natur orientiert als in anderen Zoos heutiger Zeit in denen alle Wege gepflastert sind und man von einer Imbissbude zur nächsten läuft.
In dem 35 Hektar großen Areal leben zur Zeit ca. 90 Tiere aus mehr als 15 Arten. Dem Besucher hat die Möglichkeit von den Wegen aus oder von Beobachtungskanzeln die riesigen Gehege zu überschauen und sich ein Bild der Tiere zu machen. Im Bestand sind ausschließlich einheimische Tiere. Wer also Löwen oder Flusspferde sehen möchte, der muss in den Chemnitzer Tierpark gehen.
Während man sehr viel Glück braucht um einen Luchs oder Wildkatzen zu sehen, hat man beim Reh- oder Rotwild bessere Karten. Mit ihrem ausladenden Geweih machen die Hirsche schon ordentlich was her. Bei den Naturvölkern, allen voran Kelten und Germanen, waren sie die Manifestation von Cernunnus, dem Gott des Waldes. Jeder der einmal einen Hirsch gesehen hat, weiß warum.
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©Thomas Engst 2013 |
Eine besondere Schönheit sind die Wisente (Bison bonasus), die Verwandten der amerikanischen Bisons sind einheimische Großherbivoren aus Mitteleuropa. Leider sind die letzten freilebenden Bestände in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts ausgelöscht wurden. Nur durch Zucht und Handaufzug konnte die Art vom kompletten Aussterben gerettet werden. In einigen Ländern, bspw. Polen oder Litauen, laufen seit einiger Zeit erfolgreiche Maßnahmen zur Wiederansiedlung. Auch das Chemnitzer Wildgatter hat dafür schon einige Tiere zur Verfügung gestellt.
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©Thomas Engst 2013 |
Ebenfalls eignet sich das Gelände als Gegenstand des Schulunterrichtes. Nicht selten sieht man eine Schulklasse, betreut durch Mitarbeiter des Geländes, durch das Unterholz stapfen und nachdem was man so hört macht es allen Spaß. Sicherlich ist das eine willkommene Aufwertung des Schulalltags.
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©Thomas Engst 2013 |
Ein kleiner Schmerz bleibt dennoch in meiner Brust, egal wie schön und groß die Gehege sind, bleiben sie doch Gefängnisse. Besonders traurig stimmen mich die Greifvögel. Uhus und Bussarde sollten ihre Kreise frei am Himmel ziehen und nirgendwo anders. Aber auch die Käfighaltung kann einem Uhu oder einem Bussard nichts von seiner Würde nehmen. Besonders der Uhu hatte es mir angetan, kein Wunder, dass Merlin einen als seinen Begleiter erwählte.
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©Thomas Engst 2013 |
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©Thomas Engst 2013 |
Ich hoffe euch hat der Artikel etwas gefallen und möchte euch zum Schluss noch ein besonders schönes Bild, wenn nicht sogar das Schönste, zeigen.
In diesem Sinne…
26. Oktober 2013 um 11:19 pm Uhr
Vielen Dank für dein Kommentar. Es freut mich dass du das mit den Krafttieren erkannt hast. Genau das war der Sinn dahinter.
VG
Thomas
26. Oktober 2013 um 10:29 pm Uhr
Sorry! Richtig müßte es im zweiten Satz heißen: … einem Wolf …zu begegnen.
26. Oktober 2013 um 10:24 pm Uhr
Oh, wie sehr ich Wölfe liebe. Einer meiner größten Wünsche ist es, einen Wolf in freier Wildbahn zu begegnen. Ich fühle mich mit diesen Tieren, auf eine ganz besondere Art und Weise, verbunden. Alle Deine Bilder sind wunderschön und dennoch schmerzt es mich, wohl ähnlich wie es Dich schmerzt! Zoos, jeglicher Art, sind für mich Gefängnisse und ich halte sie, besonders heutzutage, für überflüssig! Auch Wildgehege sind da von meinen Vorstellungen, noch weit entfernt! Vögel müssen fliegen und Wölfe leben in der freien Natur nicht in diesen zusammen gewürfelten Rudeln zusammen, in denen diese komische Alpha – Omega Struktur entsteht.
Trotzdem sind Deine Bilder und die Tiere (Krafttiere allesamt) wunderschön!!! (das allererste Bild ist mein Lieblingsbild.)
Hab vielen Dank für diesen Post und noch einen ganz wundervollen Abend,
Alles Liebe
Katrin