Thomas Engst

Welle_dunkelDie Menschheit vermüllt ihren Planeten. Das ist soweit nichts Neues und im Allgemeinen lebt man mit dem Fakt. Neue Zahlen offenbaren nun aber doch Erschreckendes. Zwischen 5 und 13 Millionen Tonnen Plastikmüll werden pro Jahr (!) in die Meere geschwemmt und bilden schon längst regelrechte Müll-Inseln. Die wohl bekannteste trägt den Namen Great Pacific Garbage Patch und soll so groß sein wie Mitteleuropa. Allerdings unterscheiden sich hier die Quellen. Einmal im Meer angekommen findet der Müll den Weg in die Mägen von unzähligen Tieren und ist Gift und Todesursache zugleich. Wissenschaftler der amerikanischen Weltraumbehörde NASA haben nun eine Simulation erstellt, die eindrucksvoll zeigt, auf welchen Wegen der Müll in die Meere kommt. Hauptsächlich sind es fünf Strudel, welche den Abfall sammeln und Inseln entstehen lassen. Als Datengrundlage dienten Messungen via schwimmenden Bojen. Zusätzlich haben die Experten tausende Plastikpartikel in ein spezielles Computerprogramm gespeist, in dem die größten Meeresströmungen simuliert werden. Final wurden die theoretisch ermittelten mit den praktisch erhobenen Daten verglichen und zusammengefügt. Herausgekommen ist eine Zeitreihe der  Müllbewegung von 1985 bis heute. Eine interaktive Karte veranschaulicht dies. Nun stellt sich bei so einer groß angelegten Sache zwangsläufig die Frage nach der Finanzierung. Größtenteils wurden die Gelder gespendet (Hauptspender ist dabei Salesforce-Gründer Marc Benioff, aber auch via Crowdfunding wurde ordentlich gespendet. Nämlich 2,2 Millionen USD.

Die fünf größten Müllzirkulationen in den Meeren.

Diese schiere Menge an Unrat die jedes Jahr in die Meere gespült wird sprengt fasdt mein Vorstellungsvermögen. In naher Zukunft ist aber auch kein Ende in Sicht. Zwar gibt es immer wieder mal einzelne Bemühungen und Vorstöße den Kunststoffverbauch einzudämmen, jedoch sind ernsthafte und sinnvolle Resultate noch Mangelware. Ich selber habe (bisher) noch keinen dieser gigantischen Müllberge gesehen und ehrlich gesagt, möchte ich es auch gar nicht. Das passende Video (SPIEGEL) gibt es hier.