Thomas Engst

In unseren Breiten und im Rest der Welt passiert es nicht oft, dass ein Premierminister den versammelten Würdenträgern seiner Regierung den Marsch bläst, obwohl es hier auch mal einigen gut tun würde. Anders jedoch in Madagaskar, welches sich seit dem Putsch von von 2009 im Ausnahmezustand befindet.
Die dort herrschende Korruption ist sogar für afrikanische Verhältnisse enorm.

Anlässlich der feierlichen Eröffnung des neuen Umweltcampus des Masola-Nationalpark  hat sich Premier Omer Beriziky die sogenannten “Rosenholzbarone” zur Brust genommen und eine flammende Rede gegen sie gehalten.
Das anwesende Publikum quittierte diese Aktion mit Applaus und lautem Jubel.
Der illegale Handel mit Rosenholz, allen voran das begehrte Ebenholz, hat in den letzten Jahren deutlich zugelegt. Hauptabnehmer ist das Reich der Mitte: China.
Aber auch die traditionelle Brandrodung von Wäldern durch Bauern  die in der Randzone leben wird von der Regierung toleriert und geduldet.

Der Masoala-Nationalpark ist trotz aller Probleme und Widrigkeiten immer noch ein Gebiet mit weitgehend unberührter Natur und tropischen Regenwald. Nur die vereinzelt über den Wipfeln der Bäume aufsteigenden Rauchsäulen sind ein Zeichen dafür, das etwas nicht stimmt. Ich hoffe, dass Madagaskar seine Probleme in den Griff bekommt.

In diesem Sinne…