Geht man dieser Tage durch die heimischen Wälder ist es noch überwiegend trist und leer. Zwar nehmen die sporadisch auftretenden Farbtupfer langsam zu, aber bis der Wald in seiner bunten Pracht erstrahlt dauert es noch. Das Fehlen der Pflanzen bedeutet aber nicht, dass es in den Wäldern nichts zu entdecken gibt. Mir lief heute ein besonders schönes Exemplar eines Rotrandigen Baumschwammes vor die Linse. Da ich mich mit Pilzen nur bedingt auskenne, hatte ich etwas Hilfe bei der Bestimmung. Diese Art ist alles andere als selten und in allen Laub-, Nadel- und Mischwäldern anzutreffen. Er wächst sowohl an lebenden als auch an totem Holz auf und ist an kein Vermorschungsstadium gebunden. Da Pilze in der Regel auf Wirtsbäume angewiesen sind, hat auch dieser hier seine Favoriten unter den Bäumen. Besonders häufig ist er bei Rotbuchen, Fichten (Picea abies), Waldkiefer und Weißtanne zu finden. Aber auch an Apfelbäumen wurde er schon gesehen. Sein Myzel ruft in dem befallenen Holz einen Abbau von Zellulose und Hemizellulosen hervor. Das endet für den Baum meist unschön mit Braunfäule.
Was viele immer wieder gerne verwechseln: Was außen am Baumstamm klebt ist lediglich der Fruchtkörper. Der eigentliche Pilz befindet sich im Inneren des Baumes. Stirbt ebendieser Baum ab, so ist das noch lange kein Grund für den Pilz seinen Wirt zu verlassen. Im Gegenteil. Jetzt kann er sich erst recht ungestört ausbreiten. Nicht selten kommen dann auch neue Exemplare hinzu wie das unten stehende Bild beweist.
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