Thomas Engst

Die Meere dieser Erde sind gnadenlos überfischt. Kaum ein Meer ist davon unbetroffen und der Druck auf die verbleibenden Fischgründe wächst stetig. Dabei beschränkt sich die Fischerei keineswegs auf die gewollten Speisefische. Jedes Jahr sterben Tausende Seevögel und Meerestiere als Beifang. Da die Fangnetze immer größer werden, verursachen sie einen immer größeren Kollateralschaden. Um diesem Umstand etwas entgegen zu setzen, hat sich der NABU in den Jahren 2013 bis 2015 mit der Erforschung von alternativen Fangmethoden befasst. Nun wurden die erhobenen Daten ausgewertet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Alternative Fangmethoden gegen zunehmenden Artenschwund

Die wohl größte Gefahr für Meerestiere und Seevögel geht wohl von sogenannten Stellnetzen aus. Diese werden in der Ostsee für den Fang von Dorsch und Plattfischen, in den Bodden auch auf Zander, Hecht und Flussbarsch genutzt. Jährlich sterben aufgrund dieser Fangmethode  ca. 20.000 Vögel an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns, so die Zahlen einer Studie des Bundesamtes für Naturschutz. Besonders nach Nahrung tauchende Eider- und Eisente, aber auch Fischjäger wie Seetaucher oder Säger ertrinken immer wieder in den feinen Maschen. Daraus resultiert ein rapides Schwinden von ohnehin schon stark dezimierten und geschützten Arten. So haben sich die Bestände von Eis- und Eiderente um 65% bzw. 51% verringert (vgl. mit dem Bestand v. 1992).

Alternative Methoden zum Fischfang sind also dringend nötig. Leider muss die Fischindustrie aber erstmal davon überzeugt werden. Das ist aber ohne Unterstützung seitens der Bevölkerung und der Verbraucher kein leichtes Unterfangen. Damit ihr euch ein Bild über das Forschungsprojekt des NABU machen könnt, wurden die Projektergebnisse in einem Endbericht publiziert. Auch wenn sich der Text stellenweise etwas trocken liest, ist er doch sehr lesenswert. Die entsprechenden Quellen findet ihr hier und hier.