- Welche Rolle spielt der Artenschutz? - 14. Mai 2024
- [Gastbeitrag] Trockenheitsresistenter Garten mit heimischen Pflanzen - 2. April 2024
- [Gastbeitrag] Sind die “Grünen” noch grün? In Thüringen stellt man sich die Frage. - 2. Februar 2024
Ein Gastbeitrag von Ramona Schüler
(BI Gegenwind Ortsgruppe Oberstadt/Marisfeld/Schmeheim /Grub/Eichenberg).
Was ist los im Staate … ? So lautet die wohl bekannteste Frage aus William Shakespeares berühmtesten Drama Hamlet, über die Zustände am damaligen dänischen Hof. Prinz Hamlet unterdessen stellte sich nur stumm und geistig umnachtet, aber er war sich der Lügen und Intrigen völlig bewusst. Und genau diese Frage ist heute zeitgemäßer, denn je: Was ist los im Staate…?
In schwindelerregendem Tempo, so heißt es im Leitartikel von Thorsten Knuf, soll die Energiewende angekurbelt und ein Gesetzespaket auf den Weg gebracht werden, das den Ausbau in noch nie dar gewesenem Ausmaß forcieren soll. Der Ökostrom soll alles richten und Deutschland Schritt für Schritt klimaneutral machen. Die Unabhängigkeit von Öl, Gas und Kohle soll hinführen zur einer unvorhersehbaren Wetterabhängigkeit vom Wind und der Sonne wie etwa: zu schwach, zu stark, zu stürmisch, zu wenig, stundenweise, punktuell, gleichzeitig oder gar nicht. Was dann ? Denn es scheint nicht immer die Sonne und es weht auch nicht immer der passende Wind. Unser Wirtschafts -und Klimaschutzminister Harbeck als GRÜNER unterstreicht unterdessen die Wichtigkeit von Ökostrom für das öffentliche Interesse und die nationale Sicherheit, denn damit ist nun immer ein Ausnahmegrund verfügbar.
Stellt sich jetzt schon die Frage, wann es in Thüringen zum 1. Mal so richtig Nacht wird, weil die sauberen grünen, sicheren und klimaneutralen Stromerzeugungskapazitäten ausgereizt sind, dass es zum Blackout kommt. Wenn die Heizungen nicht mehr wärmen, das Wasser kalt bleibt, die Kühltruhen abtauen, der Kühlschrank tropft, der Herd zum Essen kochen nicht verfügbar ist, die Computertechnik verrückt spielt und die Handys nicht mehr streichbar sind. Leider war es ein nebliger und windstiller Tag ! Oder sich Türen zu öffentlichen Gebäuden nicht mehr öffnen, Fahrstühle stecken bleiben, die Geldautomaten kein Geld mehr ausgeben,rettende OP´s nicht praktiziert werden können, die Tanksäulen keinen Treibstoff abgeben… und alles unbeleuchtet bleibt. Fühlt sich der Normalbürger dann sauber und sicher und denkt er als erstes an den Klimaschutz oder an die Kriegspropaganda ?
Wohl kaum. Für eine gesicherte Stromversorgung ist eine zweite voll funktionsfähige Parallelstruktur aus steuerbaren Kraftwerken notwendig. Denn überlappen sich Wind-und Sonnenenergie ist keine Regelfähigkeit mehr gegeben. Eine Stromüberproduktion, die nirgends gespeichert werden kann, überlastet dann das Netz und der sogenannte Ökostrom wird an unsere Nachbarländer förmlich verschenkt, um ihn bei Bedarf teuer wieder zurück zukaufen. Dann kann aber von sauberem, grünen Strom nicht mehr die Rede sein, denn dann beziehen wir womöglich auch “schmutzigen und klimaschädlichen Atom-oder Kohlestrom „. Aber es kommt noch besser: Ostern feiert man als das Fest des Neuanfangs in der Natur, welches der Frühlingsgöttin Ostera geweiht ist. Die Osterbotschaft aus Berlin offenbart uns jedoch Schreckliches und Unzumutbares. Mehr Windräder, mehr Solaranlagen und mehr Übertragungsnetze. Im Gegenzug und ohne „Bremsklötze“ steht der Natur-und Artenschutz auf dem Spiel. Den GRÜNEN ist das Grüne völlig egal. Grünes und Schützenswertes ist störend und bietet zu viel Konfliktpotential. Denn man will 2030 einen Ökostromanteil von 80 %, 2035 einen kompletten EE- Strom und 2045 Klimaneutralität. Was ist los im Staate … ?
Der Natur-und Denkmalschutz und andere Schutzgüter sollen zurückstehen, um diesem Wahnsinn den Weg zu ebnen. Wo diese Tabukriterien sonst so oft dem Bau von WKA entgegenstanden und die Projekte verzögerten, heißt es in Harbecks Erklärung. Deshalb sollen jetzt verstärkt Landschaftsschutz- und Naturschutzgebiete als Flächenreserven geöffnet werden. In LSG sollen laut Eckpunktepapier vom 04.04.2022 Windvorranggebiete vollumfänglich geplant werden können.16 kollisionsgefährdete Brutvogelarten ( Rotmilan, Weißstorch, Uhu…..) stehen zwar auf einer Liste, aber WKA – Betreiber müssen sich lediglich nur noch finanziell an speziellen Artenhilfsprogrammen beteiligen. Durch bundeseinheitliche Standards unterbindet man die Länderregularien, um gleichzeitig im Pakt mit den Ländern, vor Ort, die Behörden und Gerichte besser mit Personal und Infrastruktur auszustatten, heißt es dazu im Koalitionsvertrag. Gesetzespläne aus Berlin, die den dänischen Hof aus Shakespeares Dichterzeiten bei Weitem übertreffen. Übereilte Pläne ohne Sinn und Verstand. Pläne, die unser Land in allen Belangen in einen Ausnahmezustand katapultieren. Bei dem vor allem der Mensch auf der Strecke bleibt, weil man Natur und Kultur wissentlich vernichtet. Wo ist der Aufschrei der bundesdeutschen Naturschutzverbände?
Klimakrise, Artenkrise, schlimmer noch Menschenkrise.
Der Durchschnittsmensch und Stromverbraucher finanziert mit allen seinen Umlagen und Steuern die Renditen von Windkraft- und Solaranlagenbetreibern und die unzähligen Spekulanten, Aktien-und Fondanleger beflügeln noch die Investitionen. Von versprochenen niedrigen Strompreisen und Entlastungen sind wir doch meilenweit entfernt. Regenerieren, erholen und leben ist in unserem zukünftigen Industriegebiet Deutschland nicht mehr vorgesehen. Die pandemiebedingt bewusste Verbreitung von Panik und Todesängsten führte ebenso zu Existenzangst , wie zu irreperablen Schäden in den Seelen aller. Wo soll die Gesundung herkommen, wenn man die natürlichen Möglichkeiten minimiert, und beseitigt ? Bleibt nur zu hoffen, dass das visionäre „Oberzentrum Suhl – Zella – Mehlis,Oberhof und Schleusingen mit ihren Zielsetzungen für Südthüringen : Schaffung moderner, zukunftsfähiger Strukturen, Attraktivität für Unternehmer, Fachkräfte und Gäste sowie einen Mehrwert für Bürgerinnen und Bürger sich nicht dem Ökowahn unterwirft, sondern die Identität der Region des Kleinen und großen Thüringer Waldes im Zusammenspiel mit dem Tourismus, im wahrsten Sinne des Wortes, ernst – und vorbildhaft umsetzt. 700.000 Euro sind als Fördersumme bis 2023 von den Bundesministerien für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen, des Inneren und der Heimat sowie vom Bundesinstitut für Bau, Stadt- und Raumforschung unterstützend vorgesehen. Gelingt ihnen eine gleichwertige Entwicklung von Städten und dem ländlichen Raum und gelingt ihnen gleichzeitig der Schutz der Natur und unserer Lebensgrundlagen (Wasser, Boden, Luft, Wald, Pflanzen, Tiere, Insekten) ?
Dann wäre wieder etwas los im Staate. Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit, die nur gelingt, wenn alle Pläne ökonomisch, ökologisch und sozial gestaltet werden. Denn wir alle bräuchten dringender denn je, eine Frohe-Oster-Botschaft mit dem Bekenntnis zu den wahren Werten des Lebens. Achtung und Wertschätzung gegen über der Schöpfung, Überprüfung des Stellung des Menschen in diesem Gefüge, Dankbarkeit, Demut und Verantwortung und nicht die momentan sichtbare Maß- und Grenzenlosigkeit mit den größten Opfern für diese Ökostrompolitik sowie einer schon krankhaft/schizophrenen Selbstüberschätzung. Der Deutsche als Klimaretter ! Ihr lieben Leserinnen und Leser, fragt ihr euch denn nicht auch immer öfter Was ist los im Staate… ? Deshalb fordern wir umso entschiedener, die Ausweisung des „Kleinen Thüringer Waldes um Umlandes“ als LSG mit den Städten Schleusingen und Suhl als Befürworter.
13. Mai 2022 um 9:44 pm Uhr
Schade, das war ein schwacher Text. Voll mit Phrasen aus dem üblichen Katalog der Anti-Windkraft-Wutbürger und dabei selbst ohne eigenen Vorschlag, wie wir die Umstellung der Energieversorgung umsetzen können.
Nicht, dass ich selbst den Naturschutz nicht auch gegen den Windkraft-Enthusiasmus mancher Grünen (und zunehmend auch anders gefärbter) Politiker verteidige und die artenschutzrechtlichen Belange nicht auch immer wieder in den Vordergrund zu rücken versuche, um den Erhalt der Lebensräume gefährdeter Arten nicht unter die Räder kommen zu lassen.
Aber bitte doch nicht so. Das sind in meinen Augen die Phrasen derjenigen, die heute gerne mit dem Milan, dessen Namen sie bis gestern noch gar nicht buchstabieren konnten, heute den befürchteten Wertverlust ihrer Wohnimmobilie zu verhindern versuchen.
Mit diesem Beitrag zeigt Frau Schüler, dass sie den anstrengenderen Weg der Abwägung, des “sowohl als auch” und des Suchens nach Lösungen verlassen hat und sich für die leichtere Variante des Schwarz-Weiß-Denkens und -Argumentierens entschieden hat.
Abgesehen davon fällt auf, dass in ihrem Beitrag offenbar ein spezielles Windkraft-Projekt abgelehnt werden soll, dabei aber im Wesentlichen allgemeine Sichtweisen zur Energiepolitik vorgetragen wurden, während die speziellen ökologischen Themen vor Ort und Möglichkeiten der Konfliktlösung und -minimierung kaum angesprochen wurden.
Es tut mir leid, der Beitrag überzeugt mich nicht – so sehr ich die ökologische Betrachtung auch und gerade in der Energiepolitik unterstütze.
13. Mai 2022 um 7:23 pm Uhr
Danke für diesen Gastbeitrag. Ja, der Kampf um den so genannten Ökostrom ist ideologisch aufgeladen und aus dem Ruder gelaufen. Natur- und Artenschutz gilt als “Uncool”. “Umweltschutz” wird heute von Menschen gemacht, die in Städten leben und für die Vogel gleich Vogel ist. Ökologische Zusammenhänge, ein Empfinden für das empfindliche Gewebe und das faszinierende Ineinandergreifen verschiedenster Organismen? – Fehlanzeige!- Landschaft? Das ist allenfalls Schmuck für den Bildschirmschoner.