Thomas Engst

Als ich an einem der vergangenen Abenden meine botanische Runde drehte, wollte nur etwas die Ufervegetation der Saale in Augenschein nehmen. Im Vorrübergehen erschien diese mir lohnenswert. Leider sollte sich diese Annahme nicht bewahrheiten und stattdessen rückte eine Ente in mein Blickfeld. Diese kam, als ich so nach vorne gebeugt am Ufer saß, immer nähe zu mir heran, lies sich nicht stören und machte einfach ihr Ding. Dabei bot sie mir die Gelegenheit, ihr Federkleid aus nächster Nähe zu betrachten. Hatte ich bisher nie die Chance zu. Allzu gerne lies ich mich daher von dem faunistischen Prachtstück, welcher mich gar nicht so sehr als Eindringling in seinen Lebensraum wahrnahm, ablenken.

Stockentenweibchen (Anas platyrhynchos).

So sehr mich die Begegnung freute, so sehr machte sie mich auch nachdenklich. Augenscheinlich war das Tier bereits so stark habituiert, dass es seine Angst vor dem Menschen verloren hatte. Eine unschöne Entwicklung, die ich bereits bei Murmeltieren in Österreich gesehen habe. Wie dem auch sei, durch das unverhoffte Auftauchen des tierischen Models, konnte ich ein paar Bilder schießen, die ich euch nicht vorenthalten möchte.