Thomas Engst

Andere Länder, andere Sitten. Oftmals aber die gleichen Probleme. Wie auch Deutschland ist die Schweiz wieder Lebensraum von Wölfen geworden und ebenfalls wie in Deutschland prallen nun zwei Fronten aufeinander. Die Pro-Wolf und die Contra-Wolf Gruppierungen schenken sich gegenseitig nichts und ziehen alle Register um ihren Standpunkt zu stärken. Nun hat die Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere (DJFW) eine Schadensbilanz für Wolfsrisse erstellt und kommt zu einem, für Wolfsfreunde, positiven Ergebnis.

Weniger Risse durch Herdenschutz

Die Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere hat eine Bilanz über die Wolfsrisse im Kanton Wallis für den Zeitraum zwischen dem 1. Januar 2017 und 31. Oktober 2017 gezogen. Laut den Angaben der DJFW wurden 46 Nutztiere gerissen.

Im Vorjahr waren es noch 217 Nutztiere. Der Großteil der Risse erfolgte im Alpengebiet auf den Sömmerungswiesen. Allerdings muss auch darauf hingewiesen werden, dass jährlich einige Tiere dem Gelände zum Opfer fallen. Der Verlust von Nutztieren in den Alpen ist nicht ausschließlich auf den Wolf zurückzuführen.

10 der 46 Nutztiere wurden allerdings in Gebieten gerissen, die von Bund und Kanton als genügend geschützt gelten. Dies zeigt aber nur einmal mehr, dass der Umgang mit dem Wolf auch in Zukunft dynamisch ist und sich nicht in starre Vorgaben pressen lässt.

Eine praxistaugliche Beratung der Landwirte ist daher unabdinglich. In Deutschland wird die ablehnende Haltung dem Wolf gegenüber durch Unwissenheit geschürt. Dies ist unnötig und bringt weder dem Wolf noch dem Menschen etwas.

Eines ist aber unumstritten, die Nutztierhalter dürfen nicht belächelt oder ignoriert werden. Ein gemeinsames Handeln schafft eine Zukunft für Mensch und Wolf (Quelle: Naturschutz.ch).