Thomas Engst

MSFT_logo_rgb_C-Gray_2Oh man, was war das für ein Auftritt der Holo Lens gestern Abend. Im Rahmen der Entwicklerkonferenz BUILD 2015 von Microsoft bekam die Virtual-Reality-Brille “Holo Lens” mal wieder Ausgang und ließ ihre Muskeln spielen. Bereits Anfang des Jahres sorgte diese Anwendung für offene Münder und ungläubige Gesichter. Das ehemals träge und sperrige Unternehmen aus Redmont hat sich mit einem Schlag wieder cool gemacht. Gestern dann also die zweite Vorstellung des Gadgets in der Öffentlichkeit. Während ich es zu Beginn nach wie vor befremdlich fand, mit so einem “Ding” auf dem Kopf durch den Tag zu gehen und ich nicht glaube (oder hoffe), dass wir eines Tages so unsere Zeit mit Mitmenschen verbringen, ging meine Denkweise alsbald in Richtung Bildung.

Die Anwendungszwecke auf der Bühne sind in meinen Augen reines Marketingsprech und werden der Lens nicht annähernd gerecht. Schaut man aber in den Education-Bereich, so werden unglaubliche Anwendungsbeispiele beinahe zur Realität. Natürlich wird meine Branche, der Naturschutz, nicht zuerst davon profitieren, vielmehr kommen “trendigere Gebiete” anfangs in den Genuss, aber irgendwann wird die holographische Arbeitsweise flächendeckend Anwendung finden. Im Bereich Naturschutz könnte es wie folgt aussehen: Man bewegst sich durch Modelle von Lebensräumen aus Regionen, die auf der anderen Seite der Erde liegen, Schüler und Studenten können Tiere und Pflanzen als Hologramm aus nächster Nähe betrachten oder man simuliert einen Spaziergang durch die Natur, mitten im Klassenzimmer. Jetzt werden einige empört aufschreien und sagen: “Dann geht doch real in die Natur”. Das stimmt, daher sollte man die Holo Lens auch nur als Ergänzung sehen, nicht als Ersatz. Wer kann den schon die Fauna und Flora der tropen bspw. im realen Leben erkunden. Auch wenn durch die anhaltende Digitalisierung einiges an Umdenken auf uns zukommt, hält sie doch Möglichkeiten bereit, die wir heute nur erahnen können.