Thomas Engst

Die Harzer Wandernadel zeichnet sich nicht nur durch ihre wunderschönen 222 Stempelstellen im Harz aus, sondern auch durch zahlreiche Sonderstempel, welche in einem größeren Umkreis von Deutschlands nördlichstem Mittelgebirge verteilt sind. Einer dieser Sonderstempel befindet sich im Huy, einem ca. 20 km breiten Höhenzug nördlich von Halberstadt. Die Sonderstempel sind außer Wertung für den Harzer Wanderkaiser, lohnend sind sie aber dennoch. Sie führen mitunter an wenig bekannte Plätze und Gegenden. Ein solcher Flecken ist die Daneilshöhle, die nach dem gleichnamigen Räuberhauptmann aus einer lokalen Geschichte benannt wurde.

Die Daneilshöhle bildet in einer Felswand des mittleren Buntsandsteins drei miteinander verbundene Hohlräume, die unter Naturschutz stehen. Die Hohlräume sind durch Aufwaschung im Tertiär oder in der Eiszeit entstanden und bilden heutzutage eine abenteuerliche Kulisse.

Löcher für Sperrbalken und senkrechte Wände lassen erkennen, dass die Daneilshöhle von Menschenhand vergrößert wurde.

Sie soll im Mittelalter als Einsiedlerklause und in der Frühen Neuzeit möglicherweise auch als Unterschlupf für Wegelagerer und Räuber gedient haben. Im Strafprozess gegen Simon Bingelhelm aus Halberstadt, den man Tausendteufel nannte und der im Juni 1600 wegen Mordes und anderer Taten hingerichtet wurde, wird sie als Tatort genannt.