Thomas Engst

Die Natur kann man auch bei nassem Wetter genießen. Besonders gilt das für das Erzgebirge. Dessen Berge und Täler sind zu jeder Jahres- und Wetterzeit etwas Besonders. Neuestes Ausflugsziel war das Schwarzwassertal bei Pobershau in dessem Tal sich die schwarze Pockau ihren Weg durch die Felsen bahnt. Ausgangspunkt der Wanderung war der Katzenstein, welcher  oberhalb der Pockau einen weiten Lug in’s Land ermöglicht. Jedenfalls bei schönem Wetter. Einzig der Abstieg hinunter zum Fluß war stellenweise etwas fordernd. Schnee und rutschiges Laub waren nicht gerade förderlich.

Feenhöhle im erzgebirgischen Schwarzwassertal.

Feenhöhle im erzgebirgischen Schwarzwassertal.

In einem winterlichen Wald komme ich mir nicht selten vor wie in einem Märchenwald. Wenn Sonnenstrahlen die Regentropfen in den, in Ästen hängenden, Bartflechten wie Diamanten funkeln lassen, hat das etwas von einer anderen Wald. Aber so ein Wald kann auch anders. Im einen Moment verklärt und märchenhaft, im anderen brachial und gnadenlos. Eine Fehlanpassung an den Standort oder eines Merkmales wird nicht selten mit dem Tod bestraft. So finden sich überall Bäume die im Wettstreit mit den Naturgewalten den Kürzeren gezogen haben. Mutter Natur ist eine gnadenlose Lehrmeisterin, aber die beste die wir haben.

Umgestürzte Fichte. Die Natur ist gnadenlos.

Umgestürzte Fichte. Die Natur ist gnadenlos.

Im Tal der schwarzen Pockau ist es nicht minder traumhaft. Hier rauscht der Fluß durch steile Felswände und lässt die ungestüme Kraft die er innehat erahnen. Nicht grundlos sprachen die Naturvölker vom Flussvater. Mich stimmen Flüsse immer etwas nachdenklich. Wie selbstverständlich nehmen wir es als gegeben hin, dass wir schwere Lasten auf ihren Rücken transportieren. Aber noch etwas anderes bewegt mich. Ihre Rastlosigkeit. Haben sie einmal einen Ort verlassen, kehren sie nie wieder an ihn zurück.

Die schwarze Pockau im Schwarzwassertal im sächsischen Erzgebirge.

Durch die starken Strömungen und Verwirbelungen ist das Wasser reich an Sauerstoff. Das freut litorale Tierarten wie Forelle und Co aber auch botanisch ist hier im Sommer einiges los. An Orten wie diesen kann man hin und wieder seltene Pflanzen entdecken oder einfach mal abschalten. Wer bis hier hin gelesen hat und sich fragt, warum ich euch von einem solchen Ausflug erzähle, dem gehört ertsmal mein Dank unf zweitens meine Schuldigkeit. Vielleicht möchte ich auch von der Schönheit des Erzgebirges überzeugen, euch animieren auch einmal wieder in die Natur zu gehen und nach dem Schönen Ausschau zu halten oder von allem ein bisschen.