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Die moderne bzw. intensive Landwirtschaft hat es in diesen Zeiten nicht leicht. Immer wieder steht sie in der Kritik, Hauptgrund für das anhaltende Artensterben, zuviel Nitrat in Grund und Boden und obendrein auch noch mitschuldig am Klimawandel zu sein. Ein paar der Anschuldigungen sind sicherlich übertrieben aber an dem Großteil dürfte schon etwas Wahres dran sein. Nun hat eine Forschergruppe um Inge de Graaf von der Universität Freiburg einen weiteren Baustein gefunden und in einer Studie publiziert, welches kein gutes Haar an der intensiven Landwirtschaft der Moderne lässt.
Laut den Forschern wirkt sich die Bewässerung von immer größeren landwirtschaftlich genutzten Flächen nachhaltig auf Ökosysteme aus. Der Grund: irgendwo muss das Wasser ja herkommen und wird daher aus bspw. aus dem Grundwasser abgepumpt. Damit sinkt natürlich dessen Wasserstand und in der Folge fallen Seen und Flüsse, welche sich zu großen Teilen aus dem Grundwasser speisen, trocken und verlieren ihren Charakter als Lebensraum für Flora und Fauna.
Dieser Fakt ist beileibe nicht unbekannt, nur wurde er nun erstmalig wissenschaftlich belegt. Laut der aktuellen Studie wird sich daher bis zum Jahr 2050 in vielen Gebieten mit intensiver Grundwasserförderung das Ökosystem der Flüsse kritisch verringern. Die negativen Folgen für die Artenvielfalt sind aktuell nicht abzuschätzen. Das Team um de Graaf errechnete, dass im Jahr 2050 in den feuchtesten Gegenden, in denen Grundwasser gefördert wird, 42 Prozent der Gebiete den kritischen Punkt erreicht haben. In den trockensten sind es dem Modell zufolge sogar 79 Prozent der Regionen. Der Durchschnittswert liegt bei 58 Prozent.
Bereits heute zeigten sich Umweltschäden in einigen Gegenden, in denen seit den 1960er-Jahren regelmäßig Grundwasser abgepumpt wird, schreiben die Forscher. “Betroffen sind schon jetzt der Mittlere Westen der USA und das Indus-Becken-Projekt zwischen Afghanistan und Pakistan”, wird de Graaf in einer Mitteilung ihrer Universität zitiert. Einige landwirtschaftliche Brunnen in den USA sind fast 300 Meter tief, weil der Grundwasserspiegel so tief abgesunken ist.
5. Oktober 2019 um 6:40 pm Uhr
Hallo Thomas, in unserem Betrieb haben wir vor Erteilung des Wasserrechtes die Grundwasserneubildung nachweisen müssen. Beispiel: für 1 ha Beregnungsfläche müssen 5 weitere ha Fläche nachgewiesen werden. Halte das Problem bei uns in Sachsen-Anhalt für eher gering
5. Oktober 2019 um 7:35 pm Uhr
Hallo Christian,
vielen Dank für deinen Kommentar.
Ich stehe mit einem Landwirt in der Börde in Kontakt, er sagte etwas ähnliches wie du. Die Genehmigungen zur Wasserentnahme ist derzeit nur schwer zu bekommen. Da werden seitens Behörden bzw. des Landkreises schonmal Einbußen bei der Ernte in Kauf genommen.