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Gestern war mal wieder so ein Tag. Ein Tag der dem Naturschutz zur alle Ehre gemacht hat. Im Landesamt für Umweltschutz in Halle (Saale) wurde der aktuelle Atlas der Lurch und Kriechtiere vorgestellt. An diesem Werk haben über die letzten Jahre unzählige Leute gearbeitet. Den Großteil davon leisteten ehrenamtliche Erfasser. An dieser Stelle ziehe ich meinen Hut und verneige mich bis der Rücken knarzt vor den Ehrenamtlichen die uns so engagiert und tatkräftig unterstützen. Natürlich waren auch die Mitarbeiter vom LAU nicht untätig und so ist das nun vorliegende Werk ein Gemeinschaftsprodukt. Das 2,5 kg schwere und mit 1200 Fotos, Grafiken und Diagrammen versehene Buch gibt es als Totholz und als digitale Variante. Es ist mit seinen 640 Seiten keine Bettlektüre aber das erwartet hoffentlich auch keiner. Vielmehr ist es ein ernst zu nehmendes Nachschlagewerk hinsichtlich Gefährdungsstatus und Verbreitung von Lurchen und Kriechtieren. Besonderen Anklang wird sicherlich die phänologische Betrachtung der Tiere. Auf diese Weise bekommt man einen Überblick über die auf das Jahr verteilte Häufigkeit der Tiere.

Phänologie der Knoblauchkröte in SachsenAnhalt (Beobachtungen in Monatsdekaden).
Quelle: LuK des LSA
Gesammelt wurden die Daten in 5 Erfassungswellen wobei eine flächendeckende Erfassung zum Einsatz kam. Dabei wurden pro Messtischblatt mindestens vier Quadranten kartiert. Jeder der sich da ein bisschen auskennt weiß, was das für ein Aufwand ist. Wer nun aber denkt, dass Lurche und Kriechtiere nicht so die Rolle spielen, der irrt gewaltig. In Sachsen-Anhalt kommen insgesamt 26 Arten vor, wobei 14 im Anhang IV der FFH-Richtlinie stehen, also besonders geschützt sind. Ich denke die jahrelange Arbeit hat sich durchaus gelohnt. Auf das Erbrachte kann der Naturschutz wirklich mit Stolz blicken. Schaut euch mal das Ergebnis an. Es lohnt sich definitiv und vielleicht springt der Funke der Herpetologie über.
22. Januar 2016 um 12:40 pm Uhr
Eine solche Erfassung findet auch in anderen Bundesländern statt, unter anderem in Sachsen. Auch hier wird das überwiegend durch ehrenamtliche Mitarbeiter umgesetzt. Helfer sind jederzeit willkommen – auch die Meldung nur einzelner Funde ist wichtig. Hinweise zu Ansprechpartnern in Sachsen und zu den benötigten Daten sind hier angegeben:
http://www.dght-dresden.de/herpetologie/feldherpetologie/
22. Januar 2016 um 12:42 pm Uhr
Hi Frank, vielen Dank für deinen Kommentar.
Selbstverständlich sind solche Erfassungen kein Alleinstellungsmerkmal für Sachsen-Anhalt. Ich selbst habe mich in der Vergangenheit schon oft an sächsichen Erfassungen beteiligt. Allerdings weißichgerade nicht, ob Sachsen ein ähnlich aktuelles Kompendium erarbeitet hat. Ich glaube die letzten Daten die mir dazu vorliegen sind schon etwas älter.