Thomas Engst
Ein Pfad der durch ein Moor in Böhmen führt.

Das Hochmoor bei Gottesgab in Böhmen.

Moore. In den Köpfen der meisten Menschen sind sie ein eher unheimlicher Ort. Meist von Nebel,schlechtem Wetter und Schauergeschichten in ein düsteres Bild gerückt, wird ihre Schönheit und Wichtigkeit leider viel zu oft verkannt. Dabei sind sie bedeutende Verbündeten im Kampf gegen den Klimawandel.

 

Moore helfen gegen den Klimawandel

Der Lebensraum “Moor” gehört nicht grundlos zu den weltweit am stärksten gefährdeten Ökosystemen. Seit Jahrhunderten baut der Mensch, getrieben von Gier, diese einzigartigen und sensiblen Lebensräume ab und zerstört damit das Werk von Jahrtausenden. Jetzt könnte sich das Vorgehen rächen. Moore umfassen zwar nur 3 % der Landfläche ein, binden aber 30 % aller CO2-Vorkommen auf der gesamten Welt. Damit speichern sie doppelt so viel wie alle Wälder. Dieser Fakt macht sie in Zeiten des Klimawandels unverzichtbar.

Mit Mooren die Erderwärmung stoppen

Das erklärte Ziel der Weltgemeinschaft, die Erderwärmung auf max. 2 Grad Celsius zu begrenzen, ist nur mit funktionierenden Mooren zu schaffen. Allerdings geht die Wissenschaft davon aus, dass es mindestens 4 Grad Celsius sein müssten, damit etwas bewirkt wird.

Eine Sitzbank inmitten des Hochmoors von Gottesgab.

Hochmoor in Gottesgab (Böhmen).

Um diesen wichtigen Lebensraum zu schützen, hat der NABU in Kooperation mit Partnern aus dem Baltikum das Projekt “Peat Restore” auf die Beine gestellt. Ziel ist es, degenerierte Moore in Polen, Deutschland und dem Baltikum renaturieren. Mit diversen Maßnahmen sollen Moore wieder zu intakten Lebensräumen entwickelt und nachhaltig geschützt werden. Hauptaugenmerk liegt auf der Torfbildung. Wird der Wasserstand  wieder angehoben und der Boden durchnässt, beginnt das Torfwachstum erneut. Mit 2 mm pro Jahr. Weiterführende Infos gibt es beim NABU (Quelle: NABU).