Thomas Engst

Die Natur hat es dieser Tage nicht leicht mit uns Menschen. Immer mehr wächst der Bevölkerungsdruck auf die natürlichen Ressourcen und ein Ende scheint nicht in Sicht. Die Wertschätzung für Natur und Landschaft befindet sich im freien Fall und nur noch wenige Leute da draußen kennen überhaupt ein paar Pflanzen bei ihrem Namen geschweige denn wissen, wie eine intakte Wiesen- oder Waldgesellschaft aussieht. Alles Dinge, die unsere Großeltern noch selbstverständlich wussten. Aber woher kommt die Naturverdrossenheit? Ist es das clicky-bunti-irgendwas-mit-Medien-Zeitalter oder liegen die Gründe woanders?

Natur bald ein Fremdwort?

Als Naturschützer kämpft man seit jeher gegen Windmühlen. Egal ob aus Landwirtschaft, Forst oder irgendeiner anderen Branche, man ist in der Regel der Buhmann, der ewig Gestrige, der Baumknutscher oder der Fortschrittsbremser. Natur hat bei der Bevölkerung zwischen 16 und 40 Jahren einen schweren Stand.

In dieser Lebensphase stehen andere, wichtige Dinge scheinbar im Vordergrund. Die Berufsausbildung, das Studium, dann der erste Job und die endlos lange Karriereleiter. All das will im Leben gemeistert werden. Erst mit dem eigenen Nachwuchs kommt die Rückbesinnung auf das wirklich wichtige.

Mit den eigenen Kindern kommt die Vergänglichkeit und das Einsehen, dass das Leben zu kurz ist um nur Handys zu beobachten. Leider finden nur wenige den Weg zurück zur Natur. Heutige Helikoptereltern fallen schlicht in Ohnmacht, wenn das Kind dreckig und mit aufgeschlagenen Knien nach hause kommt.

Dabei ist das für die Entwicklung wichtig und notwendig. Jedes anständige Kind sollte mindestens einmal gepflegt vom Baum gefallen sein. Stattdessen wird Jagd auf digitale Monster gemacht, die meiste Zeit auf einen Bildschirm gestarrt.

Oftmals fehlt den Eltern die Zeit und die Lust mit ihrem Spross in die Natur zu gehen und ihnen diese näher zu bringen. Ein 9 to 5 allein ist aber kein ausschlaggebender Grund. Es ist oftmals die Faulheit.

Kinder oder sich selbst auf der Couch geparkt, Bildschirm an und fertig. Wieso da noch aufwändig in den Wald oder über die Wiesen gehen? Auf der Seite von Spektrum ist ein durchaus lesenswerter Artikel zu genau diesem Thema erschienen. Lest ihn euch bitte durch und reflektiert euer eigenes Verhalten.

Wie steht ihr dazu? Zieht es euch in die Natur oder ist sie für euch nur ein Mittel zum Zweck, weil man sie auf dem Weg zur Arbeit queren muss?

Link zum Spektrum-Artikel “Warum wird uns Natur immer fremder?”.