Thomas Engst

outline-322488_960_720Hin und wieder passiert es noch, dass neue Vertreter von größeren Artengruppen entdeckt werden. Im aktuellen Beispiel handelt es sich um mit den Lemuren verwandten Makis, welche einen Zuwachs um drei Arten verzeichnen können. Ging man in den 1990er Jahren noch davon aus, dass es lediglich zwei Arten gäbe, so sind es inzwischen 24. Nun ist es aber nicht mehr so, dass man durch den Dschungel stapft, einem die neuen Arten vor die Linse laufen und man unter lauten “Hureka”-Rufen gen Heimat fährt. Natürlich nicht ohne eine Belegexemplar sauber verpackt und etikettiert zu haben. Diese wilden Jahre sind größtenteils vorbei. Heutzutage machen die Genossen aus der Genetik. So hielt es auch ein Team bestehend aus Wissenschaftlern des Deutschen Primatenzentrums (DPZ), des Duke Lemur Centers, der Université d’Antananarivo und der University of Kentucky. Modernste Analysemethoden und -verfahren machten eine genaue Differenzierung der Arten möglich. SO ganz ohne Feldversuch kommt das Forscherleben dann doch nicht aus. Nur durch Expeditionen in das Gebiet kann man Lebensräume abgrenzen, die Arten vor Ort studieren und die ein oder andere schöne Dienstreise abrechnen (wir wissen doch wie das läuft).

Foto: Microcebus myoxinus (wikimedia)

Die neu entdeckten Mausmakis tummeln sich im südlichen und östlichen Madagaskar. So wurde der Microcebus ganzhorni nach dem Hamburger  Ökologen Jörg Ganzhorn benannt. Dieser macht sich seit Jahrzehnten für die Forschung sowie dem Schutz der Lemuren stark. Ebenfalls dazukommen Microcebus manitatra und Microcebus boraha. Letzterer trägt seinen Fundort auf der Insel Sainte Marie im Namen. Die entsprechende Studie oder Publikation findet ihr gegen Entgeld unter diesem Link.